Almagellerhorn Südgrat
Eine alpine Bergwanderung mit einer kurzen Klettersteigeinlage auf das 3’326 Meter hohe Almagellerhorn.
Sonntag, 27. Juli 2025
Dominik und ich übernachteten einmal mehr im sehr nett geführten Hotel Sport in Saas Almagell. Nachdem wir gestern eine Hochtour auf das Fluchthorn unternommen hatten, stand heute nochmals eine alpine Bergtour auf das 3’326 Meter hohe Almagellerhorn an.
Kurz vor 09:00 Uhr standen wir an der Sesselbahnstation Furggstalden - Heidbodme in Saas Almagell. Der Sesselliftbetrieb startete pünktlich mit dem letzten Glockenschlag der Dorfkirche und brachte uns erst nach Furggstalden und schliesslich hoch bis nach Heidbodme auf 2’345 Meter.
Obwohl das Almagellerhorn im Schatten der wesentlich höheren Nachbarn wie Weissmies und Mischabel steht, ist dieser Gipfel nicht nur wegen seiner grandiosen Aussicht sehr lohnenswert. Das Massiv oberhalb von Almagell bildet einen wunderschönen, ebenmässigen, stolzen Kegel und der Aufstieg gestaltet sich sehr abwechslungsreich, wie wir bald herausfinden würden.
Von Heidbodme starteten wir also die Bergtour und folgten dem ausgeschilderten Höhenwanderweg in Richtung Antronpass. Auf etwa 2'600 Meter weist ein Schild linkerhand in Richtung «Panoramaplatz», dessen wunderschöner Aussichtsplatz mit Walliser-Fahnenmast für die meisten Wanderer das Tourenziel darstellt.
Hier beginnt - blau-weiß markiert - ein klettersteigmässig abgesicherter Abschnitt, bei dem eine felsige Rippe erklettert werden muss. Halbwegs geübte Alpinwanderer bewältigen diese Strecke auch ohne Klettersteig-Set, halten sich aber gerne an den Stahlseilen fest, denn einige Meter sind doch etwas ausgesetzt.
Positiv überrascht von der willkommenen Kletterabwechslung folgten wir dem Pfad über Geröllfelder und dem wenig ausgeprägten Südwestgrat bis zum Gipfel ohne grössere Herausforderungen (T4+, dank den Stahlseilen und -tritten). Für den Aufstieg (1'000 Höhenmeter) benötigten wir gerade mal zwei Stunden.
Leider lies das Wetter am Gipfel die oftmals gelesene umfassende Aussicht auf die vielen Viertausender im Westen nicht zu. Erst im Verlauf des Abstiegs lichteten sich die Wolken. Als wir nach eineinhalb Stunden Heidbodme erreichten, schien sogar die Sonne.
Wir nutzten den willkommenen Wetterwechsel und tranken im Bergrestaurant auf der Sonnenterasse noch ein Bierchen. Danach brachte uns der Sessellift hinunter nach Furggstalden, von wo aus wir zu Fuss nach Saas Almagell abstiegen, unsere deponierten Sachen im Hotel Sport abholten und uns dann auf den Heimweg machten.