Sizilien

Fünf intensive Erlebnistage auf der grössten Mittelmeerinsel am "Zeh" des italienischen Stiefels: Klettern am Meer in Capo Calavã, am Rocca di Dante, in der Cupa-Schlucht und eine Exkursion auf die Krater des Etna.

Auf dem Abstieg des Etna.
Auf dem Abstieg des Etna.

Mittwoch, 28. Mai 2025

Graue Wolken und leichter Nieselregen begleiteten Tanja und mich auf dem Weg zum EuroAirport Basel. Bei diesem Wetter fiel es uns einfach die gewohnte Umgebung zu verlassen, um in den Süden zu fliegen.

In der heutigen Zeit der Digitalisierung erfuhren wir bereits zu Hause, dass der Flug Verspätung haben wird. Trotzdem mussten wir rechtzeitig für die Gepäckaufgabe am Schalter sein, denn wir hatten zwei Taschen gefüllt mit Kletter- und Wanderausrüstung mit dabei.

Anflug auf Palermo.
Anflug auf Palermo.

Am Bahnhof in Basel kauften wir etwas zum Mittagessen, mit welchem wir die Wartezeit am Gate verkürzten. Mit weniger Verspätung als prognostiziert, startete unser Flieger von EasyJet schliesslich um 15:30 Uhr. Der Flug nach Palermo dauerte nur zwei Stunden. Den Flughafen „Falcone e Borsellino“ in Palermo kannten wir bereits von unserem Besuch auf Sizilien im Jahre 2022, wo wir zusammen ein paar Tage in San Vito lo Campo beim Sportklettern waren.

Dieses Mal hatten wir die Kletterausrüstung ebenfalls mit dabei, doch der Fokus lag auch auf der Inselerkundung, der Kultur und natürlich dem kulinarischen Angebot.

Wir sind da :-)
Wir sind da :-)

Bei der Fahrzeugvermietung Noleggiare holten wir nach der Landung unser Auto für die nächsten Tage ab. Sogleich machten wir uns auf der Küstenstrasse auf in Richtung Osten zu unserer gebuchten Unterkunft in der kleinen Ortschaft Patti.

Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir die Pension Nonna Francesca in Patti, wo wir von Francesco herzlich empfangen wurden. Im Ristorante da Renato genossen wir dann das erste Mal die leckeren Antipasti, die feine Pasta und das vorzügliche Fischangebot der Insel.

Donnerstag, 29. Mai 2025

Seit ein paar Jahren stand in meinem Bücherregal der Auswahlkletterführer «Faces à la mer» von Eric Alamichel, welcher eine Zusammenstellung von auserlesenen Kletterrouten direkt am Meer in den Ländern Spanien, Frankreich, Malta, Kroatien, Griechenland, Türkei und eben auch auf Sizilien in Italien umfasst.

Alleine in Capo Calavã: Sonne, Meer & Fels
Alleine in Capo Calavã: Sonne, Meer & Fels

Darin ist die Route «Quatro salti sull’acqua» in der Ortschaft Capo Calavã beschrieben; eine Mehrseillängenroute, welche den 5 Schwierigkeitsgrad nicht überschreitet. Bilderbuchmässig schlängelt sie sich vom Meeresspiegel über die Kante hinauf zum Gipfel des Capo Calavã.

Um diese Jahreszeit war hier noch nicht viel los. Der Strand wurde gerade für die Saison vorbereitet, die Sonnenschirme im Boden verankert, die Pools der Hotels mit frischem Wasser gefüllt, die elektrische Verkabelung wieder in Stand gestellt und die eine oder andere Hauswand erhielt einen neuen Anstrich. Wir waren also ganz allein am Stand unterwegs in Richtung des Felsriegels des Capo Calavã, der vom Berg her steil ins Meer fällt.


Der Einstieg war anhand des Topos schnell gefunden, doch Bohrhaken fanden wir keine in der Wand. Auch war der Meeresspiegel einiges höher als auf den Fotos. Der Einstieg in die Route musste aus dem Wasser erfolgen oder über eine weitere Querung vom Strand her.

Wir guckten uns regelrecht die Augen aus dem Kopf; die Linie war offensichtlich und klar, doch so gut wir auch Ausschau hielten, Bohrhaken oder mögliche Absicherungsoptionen fanden wir nicht genügend, um an den ersten gut ersichtlichen Stand zu gelangen.

Der Felsriegel bei Capo Calavã.
Der Felsriegel bei Capo Calavã.

Vermutlich wurden die Haken altersbedingt entfernt, da diese permanent dem Salzwasser ausgesetzt sind. Eine freie Begehung über 30 Meter war mir dann doch zu heikel, obwohl die erste Seillänge nur im vierten Schwierigkeitsgrad ist.

Statt in die MSL einzusteigen, stillten wir unseren Kletterdurst an den neu und top sanierten Sportkletterrouten, welche entlang dem vorgelagerten Felsriegel direkt am Strand eingebohrt wurden.

Unterwegs im Hinterland.
Unterwegs im Hinterland.

Wir kletterten drei Routen, deren Namen wir nicht kannten und erfreuten uns an der Schönheit dieser sensationellen Location direkt am Lido Capo Calavà. Nach einem Eintauchen und Abkühlen im Meer, machten wir uns auf ins Landesinnere.

Unterwegs kauften wir noch leckere Panini, ehe wir zur 25 Kilometer im Inselinneren liegenden Ortschaft Evangelisti-Rubino fuhren. Was nach wenig Kilometer klingt, war eine fünfviertelstündige Fahrt durch eine Berg- und Hügellandschaft mit verrückt vielen Kurven.

Am kleinen Parkplatz unterhalb des Rocca Di Dante.
Am kleinen Parkplatz unterhalb des Rocca Di Dante.

Unser Ziel war der Kletterspot Rocca Di Dante, welcher von Rubino etwa fünfzehn Fahrminuten entfernt war. Eine schmale, unebene Strasse führte hoch zur Alp, wo Trauben angepflanzt wurden und sich ein kleiner Parkplatz befindet. Die teilweise überwachsene Strasse liess darauf schliessen, dass hier oben schon lange niemand mehr war.

Der Klettergarten auf knapp über 1’000m Meereshöhe ist bereits vom Tal aus gut sichtbar und liegt in einer Bergregion, in der sich auch das "Matterhorn" Siziliens, der Rocca Salvateste, erhebt. Die Gegend liegt zwischen dem Monte Nebrodi (Kalkgestein) und dem Monte Peloritani (Schiefer), weshalb sich im Gemeindegebiet viele Minen finden, in denen zwischen 1720 und 1880 das Gestein abgebaut wurde.

Der Rocca Di Dante in seiner vollen Pracht!
Der Rocca Di Dante in seiner vollen Pracht!

Wir packten erneut unsere Klettersachen in die Rucksäcke und machten uns auf den Weg in Richtung des imposanten Felszahnes, der uns thronend am Berggipfel im Sonnenlicht bereits kräftig zuzwinkerte. 

Doch das auf «dem Weg gehen» war mehr eine Metapher als Realität, denn der Weg war schlichtweg zugewachsen und wir mussten uns im steilen Gelände unseren eigenen Pfad durch das beckenhohe Dickicht schlagen. Aus der im Guide beschriebenen 15 Minuten Zustiegszeit wurde gleich mal eine Dreiviertelstunde. Doch wir gaben nicht klein bei bis wir den Wandfuss erreicht hatten.

Klettern im Sektor Valletta.
Klettern im Sektor Valletta.

Die drei vorhandenen Sektoren weisen eine unterschiedliche Charakteristik auf: strukturierte Platten im Sektor Valletta und sehr kompakte Platten im Sektor Canyon und Scudo. Wir entschieden uns für den Sektor Valletta, wo es einige coole, lange Routen gab.

Auch dieser Kletterort war wiederum hervorragend abgesichert und der scharfe Gebirgskalk lud zum Verweilen ein. Hinzu kommt eine sensationelle Aussicht auf die gebirgige Region. Der Blick reicht über den weiten Talgrund des Patrì-Flusses über die vielen kleinen Weiler bis hin zu den darüber liegenden grün bewachsenen Berggipfeln.

Auch der Abstieg zurück zum Auto war wieder ein Abenteuer. Aus der Annahme, wir könnten auf dem gleichen Pfad einfacher durchs Dickicht zurück zum Parkplatz gelangen, wurde nichts. Aufgrund der Verwachsenheit des Gestrüpps aus hübschen Brennnesseln, Brombeeren, Stachelpflanzen, Büschen und Gräsern, verloren wir immer wieder die Fährte. Irgendwann kamen wird dann schliesslich an. Doch es sollte nicht unser letztes Abendteuer des Tages werden…

Unsere Unterkunft für die heutige Nacht war das Landhaus Etna Quota Mille im Ätna-Nationalpark in der Nähe von Randazzo. Um dahin zu gelangen, hätte man vom Weiler San Martino, welcher sich unterhalb des Rocca di Dante befindet, rund eineinhalb Stunden Fahrzeit. Doch aufgrund von Strassenarbeiten war die Hauptverbindungspassstrasse gesperrt. Dies realisierten wir jedoch erst unmittelbar vor der Strassensperrung.

Abstieg hinunter zum Auto: Wieder ging es durch üppiges Dickicht :-/
Abstieg hinunter zum Auto: Wieder ging es durch üppiges Dickicht :-/

Google-Maps hatte jedoch eine Lösung für unser Problem. Auf dem Bergkamm befand sich ein Windradpark, welcher durch beide Talseiten über eine Strasse erschlossen ist! Perfekt, um über einen kleinen Umweg auf die andere Talseite zu gelangen, um wenig später wieder auf die Hauptstrasse zu gelangen.

Was Google jedoch nicht wusste, ist, dass für die Dirty-Road ein geländegängiges Auto zu empfehlen ist! Wir fieberten ganz schön mit als wir mit unserem «Strassenauto» über die Schlaglöcher, Schwellen, Wasserlachen, Geröll und Felsen fuhren.

Das verdiente Abendessen im Landhaus Etna Quota Mille.
Das verdiente Abendessen im Landhaus Etna Quota Mille.

Als wir im Landgasthaus endlich ankamen, bestellten wir als erstes noch beim Check-In an der Rezeption eine Flasche Weisswein vom hauseigenen Traubenanbau. Sicherlich kam unser Verhalten seltsam an – doch wir brauchten etwas «Diesel», um den Schrecken herunter zu spülen.

Gesitteter ging es dann im Restaurant des Quota Mille zu und her, wo wir auf die schönen und zahlreichen Erlebnisse des Tages nochmals anstiessen. Bei hervorragenden sizilianischen Gerichten verbrachten wir anschliessend den Abend, bevor wir todmüde ins Bett fielen.

Weitere Fotos vom Donnerstag, 29. Mai 2025

Freitag, 30. Mai 2025

Heute stand der grosse Vulkan von Sizilien auf dem Programm: Die Etna! Dass der Vulkan eine weibliche Vulkanin ist, wusste ich am morgenfrüh als der Wecker ging noch nicht. Im Verlaufe des Tages würden wir noch viele weitere Erkenntnisse über das riesige Etna-Massiv erhalten.

Auf dem Weg zur Piano Provenzana im Etna-Naturschutzpark.
Auf dem Weg zur Piano Provenzana im Etna-Naturschutzpark.

Vorerst sassen wir jedoch schlaftrunken und still in unserem Zimmer und kauten auf den selbstgestrichenen Broten herum, welches wir gestern Abend von der Küche als Frühstück erhalten haben.  Dazu gab es Tee und im Kühlschrank warteten noch ein paar Joghurts. Das Frühstücksbuffet öffnete bei Quota Mille leider erst ab 08:00 Uhr.

Der frische Fahrtwind, welcher durch die geöffneten Fensterscheiben ins Auto drang, tat gut und weckte uns allmählich. Die Fahrt zur Piano Provenzana dauerte eine gute Dreiviertelstunde. Es gibt zwei Eingänge in den Etna-Naturschutzpark; einen im Norden und der sehr tourismusbehaftete Zugang im Süden. 

Tanja auf 2'800 Metern Höhe. Im Hintergrund einer der aktiven Krater.
Tanja auf 2'800 Metern Höhe. Im Hintergrund einer der aktiven Krater.

Piano Provenzana befindet sich im Norden auf einer Höhe von 1'800 Metern. Dort war der vereinbarte Treffpunkt für unsere Etna-Tour mit der Trekkingfirma Go-Etna. Auch hier ging es geschäftig zu und her. Zahlreiche Outdoorunternehmen waren hier vertreten und nahmen die Gäste in Empfang. 

Nachdem alle Teilnehmer angemeldet und ausgerüstet waren, wurden wir unterschiedlichen Geländewagen – sogenannten Unimogs – zugewiesen. Danach startete die Exkursion auf abenteuerlichen Off-Road-Pisten, welche uns immer weiter hinauf, der Lava und den beeindruckenden vulkanischen Formationen näherbrachte.

Ein Unimog posiert in der Kraterlandschaft.
Ein Unimog posiert in der Kraterlandschaft.

Auf der Fahrt erzählte uns der Guide viel Hintergrundwissen über die Entstehung des Etna, wie er die Landschaft geprägt hatte und eben auch, weshalb im Italienischen der Etna eine Sie ist. Die lokale Bevölkerung bezieht sich auf den Vulkan im Femininum, das sich erhalten hat aus der antiken Magna Graecia, als der Name der sizilianschen Nymphe Αἴτνη (Aitne) auf den Berg übertragen wurde.

Wanderung hinunter nach Piano Provenzana.
Wanderung hinunter nach Piano Provenzana.

Es gab aber auch eine kürzere Erklärung für die Namensgebung: «Das Verhalten rund um den Krater ist so launisch wie das einer Frau», erläuterte uns der Guide, welcher – das sei hier gesagt -  ebenfalls eine Frau war. Sie war Vulkanologin und liebte ihren Beruf. Bei jeder nur erdenkbaren Gelegenheit erzählte sie uns die Details und die Geschichten zum Vulkan.

Windig und kalt: Unterwegs in einer Mondlandschaft aus Lava und Asche.
Windig und kalt: Unterwegs in einer Mondlandschaft aus Lava und Asche.

Die Geländewagen brachten uns auf eine Höhe von 2'800 Metern, wo unsere Tour auf den Kraterrand starten sollte. Doch wir wurden bereits im Auto darüber informiert, dass aufgrund des sehr starken Windes eine Gipfelbesteigung nicht möglich sein wird. Als wir schliesslich aus dem Unimog ausstiegen, begriff dies wohl auch der hinterletzte Teilnehmer und jene Optimisten, die noch einen Hauch an Hoffnung zur Wetterberuhigung hatten.

Als wir das Auto verliessen, blies es uns fast davon! Asche und feinste Vulkanerde drangen schlagartig durch alle Ritzten und Löcher unserer Kleidung ein. Windböen von bis zu 100 Stundenkilometer donnerten über die Hochebene und versuchten uns umzuwerfen. Doch dafür hatten wir eine klare Sicht auf die majestätischen Gipfelkrater und einen atemberaubenden Weitblick hinunter bis zum Meer.

Alle waren froh, als wir uns wieder im Unimog befanden, um einige Höhenmeter weiter hinunterzufahren, wo es nicht so windig war. Dort startete schliesslich die, den Verhältnissen angepasste, Tour. Sie führte uns durch eine Mondlandschaft aus Lava und Asche, vorbei an Zeugen ehemaliger vulkanischer Aktivitäten und unzähligen Krater sowie Lavatunnels vergangener Epochen.

Die etwa 12 Kilometer lange Wanderung brachte uns schliesslich zurück nach Piano Provenzana, wo wir um 14:00 Uhr eintrafen und uns von der Gruppe verabschiedeten. Es folgte eine lange Fahrt hinunter in Richtung Meer. Unterwegs gab es in einer Bar noch einen guten Cappuccino und feine Gipfeli – unser zweites Frühstück.

So lässt sich der Tag angenehm ausklingen :-)
So lässt sich der Tag angenehm ausklingen :-)

Die historische Hafenstadt Catania an der Ostküste Siziliens konnten wir aufgrund des kurzen Zeitbudgets unseres Inselaufenthaltes leider nicht ansehen. Wir fuhren auf direktem Weg zur Ortschaft Syrakus und weiter auf die vorgelagerte Insel Ortygia. Dort hatten wir im Albergo Domus Mariae ein Zimmer für die Nacht reserviert.

In einem hervorragenden Restaurant, irgendwo im Zentrum des verwinkelten Labyrinths des Ortes, gönnten wir uns am Abend ein grosszügiges, leckeres italienisches Abendessen und schlossen damit den sehr erlebnisreichen Tag ab.

Weitere Fotos vom Freitag, 30. Mai 2025

Samstag, 31. Mai 2025

Unsere Reise brachte uns heute wieder ins Landesinnere. Nachdem wir gefrühstückt hatten, verliessen wir Syrakus und fuhren westwärts ins Hinterland. Das Ziel, der Kletterspott Servolare, liegt zwischen den Ortschaften Francofonte und Buccheri. Es dauerte etwa eine Stunde, bis wir den Parkplatz bei einer Ruine an der SP5 erreichten.

Wir folgten dem Schotterweg, welcher uns nach einer scharfen Rechtskurve durch eine Schranke leitete. Gleich wenig später fanden wir den gut ausgebauten Pfad über welchen wir zum Wandfuss gelangten.

Gross & spitz, so wie ich :-)
Gross & spitz, so wie ich :-)
Auf dem Weg zum Kletterspot Servolare.
Auf dem Weg zum Kletterspot Servolare.

Der Sektor beansprucht einen grossen Bereich der Wände in der Valle Cupa-Schlucht und bietet meist geneigte und senkrechte, teils auch überhängende Klettereien. Auf mehr als 200 Meter Breite findet man hier viele gut eingebohrte Routen. Wir waren begeistert von der Vielfallt der Routen und die wunderschöne Natur, die wir ganz für uns allein geniessen konnten.

Die Felswände der Valle Cupa-Schlucht sind gesäumt von wunderschöner Natur.
Die Felswände der Valle Cupa-Schlucht sind gesäumt von wunderschöner Natur.

Wir begannen am hinteren Ende des Felsbandes mit der sensationellen Route «Lo Spigolo» und meisterten auf dem Weg zurück verschiedene weitere Herausforderungen.

  • Lo Spigolo
  • Week End
  • Anche le Mucche
  • Maui
  • Trilli
  • La Mia Dottoressa
Lo Spigolo: Wohl eine der schönsten Routen im Sektor
Lo Spigolo: Wohl eine der schönsten Routen im Sektor

Unser heutiger Übernachtungsort war Enna, eine Stadt in der Inselmitte von Sizilien. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch das Sicilia Outlet Village, ein weitläufiges Open-Air-Einkaufszentrum mit Outlet-Geschäften von Designermode- und -schuhmarken. Doch wir kauften schlussendlich gar nichts ein. Was wir wollten, waren eine Dusche gefolgt von einem feinen italienischen Abendessen. 

Wir checkten im B&B La Casa di Pinocchio ein und unseren Mietwagen konnten wir in der hauseigenen Garage abstellen. Ein Plätzchen in den engen Strassen und Gassen zu finden wäre eine Herausforderung gewesen.

Unterwegs im weitläufigen Hinterland. Blick auf den Etna.
Unterwegs im weitläufigen Hinterland. Blick auf den Etna.

Es war Samstagabend und alles im Ort auf den Beinen. Wie so oft in Italien spielt sich das Leben auf den Strassen und Plätzen ab. Im «Le Tre Rose» fanden wir nach einigem Suchen und Abklappern der Lokale ein leckeres Restaurant, wo wir bei der Essensauswahl nochmals aus dem Vollen schöpften.

Weitere Fotos vom Samstag, 31. Mai 2025

Sonntag, 01. Juni 2025

Unser Reiseplan sah kein langes Ausschlafen vor. Der Flieger zurück in die Schweiz würde schon um 13:00 Uhr in die Lüfte abheben.

Nach dem Frühstück besuchten wir noch das Fort auf dem Monte Giuliano und genossen den sagenhaften Rundblick. Mit 931 Meter Höhe ist Enna die höchste Provinzhauptstadt von Italien. Sie wird auch Belvedere (Aussichtspunkt) oder aufgrund ihrer strategisch wichtigen, zentralen Lage im Inselinneren Nabel Siziliens genannt.

Wenig später befanden wir uns bereits auf der Autobahn in Richtung Palermo. Unser Navi teilte uns bald mit, dass es bei Palermo einen Stau gibt und wir etwas mehr Zeit als normal benötigen würden. Je näher wir jedoch der Inselhauptstadt kamen, desto höher wurde die Verspätungszeit.

Als der Verkehr hinter der Stadt schliesslich zum Erliegen kam, machten wir uns ernsthafte Sorgen und all unsere Geduld, Gelassenheit und Chillness der vergangenen Ferientage waren im Moment dahin.

Tanja auf dem Monte Giuliano. Im Hintergrund die Provinzhauptstadt Enna.
Tanja auf dem Monte Giuliano. Im Hintergrund die Provinzhauptstadt Enna.

Wir hatten keine Zeit mehr den Tank aufzufüllen, als wir schliesslich den Flughafen erreichten. Den Wagen stellten wir bei der Autovermietung hin und rannten mit unseren Taschen und Koffern in die Eingangshalle zur Gepäckaufgabe. 10 Minuten vor deren Schliessung, gaben wir unsere Sachen auf.

Was aber für einen Moment fast noch schöner war, als doch noch den Flieger zu erreichen, war die Möglichkeit, endlich auf die Toilette zu gehen! Nach vier Stunden Autofahrt und Stop&Go-Stau, war es definitiv ein Highlight des heutigen Tages.

Ein letzter Blick auf das Hinterland und das Vulkanmassiv des Etna vor der Abreise.
Ein letzter Blick auf das Hinterland und das Vulkanmassiv des Etna vor der Abreise.

Wir landeten pünktlich in Basel und wurden von dem freudigen Umstand überrascht, dass wir von Hanspeter, Elsbeth und Luca abgeholt wurden. Es ist immer schön, wenn jemand am Flughafen auf einen wartet.

Sizilien wird uns einmal mehr in sehr guter Erinnerung bleiben. Die Insel hat so viel zu bieten und bleibt nach wie vor auf unserer Reisezielliste.