Mit dem Velo um den Neuenburgersee (100 km)

Dreitägige Velotour mit den Kindern rund um den Neuenburgersee mit Übernachtung im Zelt.

Unsere Route
Unsere Route

Freitag, 11. Juni 2021 – Cortaillod -> TCS Camping Gampelen (22 km)

Endlich wieder ein Abenteuer mit den Kindern. Ein Abenteuer in vielerlei Hinsicht: Mögen die beiden die Streckenabschnitte auf dem Velo wirklich fahren? Wird es Streit oder Meuterei geben? Wird das Wetter mitmachen? Schliesslich werden wir ständig draussen unterwegs sein.

Wir starten in Cortaillod.
Wir starten in Cortaillod.

Den letzten Punkt konnten wir schon mal mit "ja" beantworten, als wir am Freitagmittag gleich nach der Schule mit dem Auto in Richtung Südwesten losfuhren. Der Wetterbericht versprach sommerliche Temperaturen mit viel Sonne. Das war gut so, denn im Velo-, eigentlich ein Hundeanhänger, hatte es nur beschränkt Platz für Klamotten.

Wir starteten unsere Tour in der Ortschaft Cortaillod, welche nördlich am Lac de Neuchâtel – wie der Neuenburgersee auf Französisch genannt wird – liegt. Hier parkierten wir das Auto auf dem grossen öffentlichen Parkplatz des Freibades.

Pause an der Uferpromenade.
Pause an der Uferpromenade.

Es war bereits hitziges Wetter und Luca und Emilia verweilten im Schatten, bis ich alle Fahrräder bereitgestellt, den Anhänger geladen und montiert und alles für die grosse Fahrt vorbereitet hatte.

Um 14:30 Uhr ging es dann los. Die Umrundung planten wir im Uhrzeigersinn. Über Colombier, Auvernier und Serrières, steuerten wir langsam auf Neuchâtel zu. Hier gab es an der Uferpromenade in der Allee der schattenspendenden Bäume eine Pause und ein Glacé.

Wir überqueren den Canal de la Thielle.
Wir überqueren den Canal de la Thielle.

Die Weiterfahrt nach Monruz, St-Blaise und Marin-Epagnier war für die Kinder schon ein wenig anstrengender bzw. langweiliger, da kam die Überquerung des Zihlkanals und das anschliessende Waldstück gerade richtig.

Dort im Wald befand sich auch unser erstes Tagesziel, der TCS Camping Gampeln. Ganz nah am See neben der Wiese stellten wir unser Zelt auf und vergnügten uns den Rest des Nachmittages im warmen Wasser des Neuenburger Sees.

Baden und Relaxen :)
Baden und Relaxen :)

Kochutensilien hatten wir keine dabei. Das Abendessen gab es im Campingplatzrestaurant, wo wir anschliessend auch das Fussball EM-Spiel Türkei gegen Italien schauten (0:3). Wir hatten einen Riesenspass. Der erste Tag war gelungen.

Samstag, 12. Juni 2021 – TCS Camping Gampelen -> Yvonand Camping VD8 (40 km)

Tag zwei unserer Umrundung. Das heutige Ziel lag rund 40 Kilometer weiter in Yvonand. Dort hatte ich auf dem Campingplatz "VD 8" einen Platz für die Übernachtung gebucht.

Unser Zeltplatz ganz vorne am Seeufer.
Unser Zeltplatz ganz vorne am Seeufer.

Nach dem Frühstück traten wir ganz schön in die Pedale! Wir kamen super vorwärts und nach Cudrefin verlief die Fahrradroute auch wieder ruhig dem See entlang. Doch wirklich sehen konnten wir diesen nur partiell. Zu fest war das Ufer zugewachsen und durch Ferienhäuschen und Schrebergärten abgeschottet.

Noch vor Estavayer le Lac kamen dann die ersten Fragen auf, wie lange es noch dauern würde. Verschiedene Stopps wurden eingelegt, Süssigkeiten und Getränke gekauft, um die Laune hochzuhalten.

Morgenkater?
Morgenkater?
Kaltes Wasser hilft :)
Kaltes Wasser hilft :)

Nach der Durchquerung der hübschen und historischen Stadt Estavayer, führte unsere Route steil bergabwärts der Uferpromenade entlang. Hier machten wir nochmals eine ausgiebige Pause, ehe wir den letzten Teil nach Yvonand auf uns nahmen.

On the road
On the road

Dieser zog sich in die Länge. Doch schlussendlich kamen wir dort an und erfreuten uns an dem wunderschönen Zeltplatz direkt am See unter Nadelbäumen, welcher uns zugewiesen wurde. Während Emilia und ich unser Nachtlager einrichteten, schlich sich Luca bereits zum Stand. Er müsse den Platz am Strand reservieren, so seine Rechtfertigung.

Auf dem VD8 Camping.
Auf dem VD8 Camping.
Am Strand von Yvonand.
Am Strand von Yvonand.

Hier am öffentlichen Sandstrand ging es zu und her wie in Rimini. Zumindest kam mir das so vor nach der langen Coronazeit, welche die Menschen in die Isolation zwang. Doch gegen Abend nahm es deutlich an Personen ab und es wurde richtig angenehm.

Nach dem Abendessen im Campingplatzrestaurant kehrten wir wieder zurück an den See und genossen den lauen Sommerabend.

Sonntag, 13. Juni 2021 – Yvonand Camping VD8 -> Cortaillod (38 km)

Auch die letzte Etappe würde nochmals einiges von uns fordern. Nach dem Zusammenpacken und Beladen unseres "Hundeanhängers", traten wir wieder kräftig in die Pedale. Der Weg in Richtung Yverdon war schnurgerade und verlief direkt neben der Hauptstrasse. Hier konnten wir so richtig Gas geben.

Start zur letzten Etappe.
Start zur letzten Etappe.

Der kleine Hafen von Yverdon-les-Bains war so hübsch, dass wir einen Stopp einlegen mussten. Einige Boote stachen gerade in See, um den Tag auf dem Wasser zu verbringen. Wir radelten weiter der Ortschaft Grandson entgegen und folgten anschliessend dem offiziellen Veloweg in Richtung unserem Ziel, der Ortschaft Cortaillod.

Am Hafen von Yverdon-les-Bains.
Am Hafen von Yverdon-les-Bains.

Zu unserem Erstaunen mussten wir hier auch mal 150 Höhenmeter in der prallen Mittagssonne hinter uns bringen. Dafür war die Abfahrt nach La Raisse eine entspannte und spassige Angelegenheit. 

Dann kam der erste und zum Glück einzige Unfall auf der Tour. Luca bremste (absichtlich?) und Emilia fuhr in ihn hinein und überschlug sich. Doch es passierte nichts ernsthaftes, dafür wurde umso heftiger diskutiert, wer denn nun daran schuld sei.

Pause im Schatten...
Pause im Schatten...
... mit Aussicht auf die weitläufigen Rebenplantagen.
... mit Aussicht auf die weitläufigen Rebenplantagen.

Doch unsere Route hatte noch eine weitere Überraschung für uns: Der offizielle Veloweg, dem wir folgten, verlief nun fernab des Sees über hügelige Landschaft rund 100 Meter höher. Wir mussten mit unserem ganzen Gepäck also nochmals Höhenmeter zurücklegen, was den Kindern ganz und gar nicht passte. Sie wollten nur noch eines: baden gehen.

Da konnte das tolle Schloss Château de Gorgier, an welchem wir vorbeiradelten, auch nicht für Interesse und zusätzliche Motivation sorgen. Erst als es in Bevaix wieder über lange Zeit hinunter ging und wir die Pedale nicht mehr bewegen mussten, war wieder gute Stimmung.

Die wurde dann noch besser, als wir das Seebad an unserem Zielort erreichten, eine grosse Portion Pommes vertilgten und uns anschliessend im Wasser abkühlen konnten.

Château de Gorgier
Château de Gorgier

Die Umrundung des Neuenburger ees, welche eine Länge von exakt 100 Kilometern von uns abverlangte, war eine supersportliche Leistung. Chapeau, Emilia und Luca!

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