Portugal – Algarve
In diesem Herbst wollten wir uns nochmals dem stressigen Alltag entziehen und im Süden von Portugal erholsame Familienferien verbringen. Nach unserer doch eher anstrengenden Schottlandrundreise im Sommer, sollte dieser Aufenthalt im Süden dem Prädikat "Relaxing time with good food and sunshine" gewidmet sein.
Als Destination wählten wir die portugiesische Region Algarve. Diese hatte den Vorteil, dass dort um diese Jahreszeit noch immer angenehme Temperaturen herrschen, die Algarve mit dem Flugzeug einfach erreichbar ist und wir auch noch nie in dieser Ecke von Europa waren.
Für den Aufenthalt wählten wir in der Nähe von Paderne die Villa Quinta do Mocho. Ein grosses Anwesen mit drei Schlafzimmern, Pool und weitläufiger Gartenanlage. Doch leider ist die Villa in die Jahre gekommen und wurde wenig gepflegt. Viele Einrichtungen waren beschädigt, abgenutzt und schmuddelig.
Zum Glück hatten wir während des ganzen Aufenthalts sonniges Wetter und warme Temperaturen (25 Grad Celsius). Somit konnten wir die meiste Zeit draussen im Garten verbringen. Dort wuchsen Kiwi-, Feigen-, Orangen-, Limetten- und Pflaumenbäume. Auch an den zahlreichen Weintrauben konnten wir uns verpflegen. Man fühlte sich wie im Paradies. Ab und zu musste man halt ein Auge zudrücken, um herumliegenden Abfall und sanierungsbedürftige Gegenstände auszublenden.
Es gab auch eine kleine Wiese, wo wir Fussball spielen konnten, einen antiken Töggelikasten und den kleinen Pool, in dem wir herumplanschten. Der Platz, wo wir jedoch am meisten die Zeit verbrachten, war die grosse Grillstelle mit rundem Steintisch unter einer Pergola. Hier wurde gebrätelt, getrunken, gelacht und getanzt bis es dunkel wurde.
Von unserem Standort in Paderne unternahmen wir Tagesauflüge in die nähere Region. Um diese Jahreszeit war an den meisten Orten die Hochsaison bereits vorbei und viele (Touristen-) Geschäfte, Vergnügungsanlagen und Restaurants hatten geschlossen. Nur an den bekannten Orten wie Albufeira, Armação de Pêra oder Lago ging noch die Post ab. Dort fühlt man sich wie in Mallorca: eine Bar reiht sich an die andere; ein Restaurant nach dem anderen lockt Besucher zum Essen; viele Souvenirstände sind anzutreffen und noch mehr laute Musik lärmt durch die Strassen. Eine Welt für sich – nicht unsere.
Das Bild der Verschmutzung treffen wir leider immer wieder an. Vor allem im Landesinneren. Viele Gebäude sind zudem verkommen und werden nicht mehr gepflegt. Da, wo die Touristenströme entlangziehen, sieht es anders aus. Die Strände sind sehr sauber, überall gibt es Abfallstellen und es wird geputzt. Erfreulicherweise sind auch die Touristen mit diesem Thema sensibilisiert. Toiletten findet man ebenfalls an den offiziellen Stränden.
Die Westküste der Algarve ist sehr gegensätzlich dem südlichen Abschnitt, welcher eher mediterran geprägt ist. Hier im Westen sind weniger Touristen unterwegs. Es bläst ein stetiger Wind und die Landschaft kommt viel rauer und wilder daher. Hier finden Wellensurfer ihr Paradies. Die Konstellation für die Entstehung hoher Wellen ist hier sehr gut und es finden regelmässig Weltmeisterschaften im Surfen statt.
Gerade in dieser Jahreszeit sind viele dieser Sportler aus aller Welt mit Ihren Vans unterwegs und campieren in den lauschigen, steil abfallenden Buchten der Region. Doch es sind wenige und Platz hat es hier genügend. Es scheint, als geht hier im Westen alles gemütlicher zu und her.
Gegen Ende unserer Ferien erhielten wir noch Gäste. Katrin mit Ihrer Tochter Kim kamen für ein paar Tage auf Besuch und wir unternahmen gemeinsame Ausflüge. Schliesslich zogen die beiden noch weiter in Richtung Westküste.
Bei unserem fast dreiwöchigen Aufenthalt an der Algarve besuchten wir einige kulturelle Sehenswürdigkeiten, tuckerten mit dem Motorboot der Küste entlang, wanderten durch die Ebenen, spazierten an den langen wunderschönen Sandstränden entlang, badeten im schon merklich kühleren Meer und genossen das kulinarische Angebot an Wein, Fisch und Meeresfrüchte der Küstenregion.
Ich kann jedoch nach dem Gesehenen und Erlebten sagen, dass ich vermutlich kein zweites Mal mehr die Algarve besuchen werde. Trotz vieler schöner Orte konnte mich die Region nicht überzeugen. Die sogenannten Sehenswürdigkeiten hatte ich in anderer Form und Schönheit irgendwo anders schon mal gesehen (ohne dass daraus eine grosse Touristenattraktion gemacht worden ist). Die Küste scheint von den vielen Leuten überlaufen und die Landschaft wird fortan überbauen (ohne die bestehenden Gebäude zu sanieren). Natürlich basiert mein Eindruck auf der einschlägigen Reise und wer weiss, evtl. verschlägt es mich wieder mal in den Süden von Portugal und werde eines Besseren belehrt.
Die Erholung, die wir suchten, haben wir auf jeden Fall gefunden. Auch das eine oder andere Souvenir in der Reisetasche und als Erinnerung war auf unserer Heimreise mit dabei. Emilia und Luca wissen nun, wo Portugal liegt und welche Sprache man da spricht. Bleibt nur noch die Frage des nächsten Urlaubziels: "Para onde ir a seguir?"
Kultur
Kulinarisches
Wandern
Strand - Praia da Falésia
Praia da Falésia (Steilküstenstrand) ist ein etwa 6 km langer Sandstrand im Landkreis von Albufeira. Der Strand im Süden der Algarve ist bekannt für seine roten, mit Pinien bewachsenen Sandsteinfelsen. Praia da Falésia zählt zu den bekanntesten Stränden Portugals.
Strand - Castelejo Beach
Der Praia do Castelejo befindet sich an der wilden Westküste der Algarve, nahe des Ortes Vila do Bispo. Das Panorama ist atemberaubend und die Strände scheinen endlos lange. Aufgrund der Wellen ist die Luft dunstig und die Blicke auf die zerklüftete Felsküste verschwinden am Horizont im Nebel. Die Felswände ragen bis zu 140 Meter hoch über dem Meer. Die Anfahrt hinunter zum Sandstrand auf den Dirtyroads ist oftmals abenteuerlich. Hier sind die Surfer zu Hause.
Strand - Praia Santa Eulália
Die bezaubernde Praia de Santa Eulália, die zwischen goldenen Steilküsten mit einem Pinienwald und einer Parkanlage liegt, gehört zu den schönsten und am besten gepflegten Algarvestränden. So zumindest preist der Tourismusverband Santa Eulália es an. Da ist auch was dran, wenn nicht zu viele Leute dahinkommen. In der Nebensaison ist der Strand auf jeden Fall einen Besuch wert. Wenn man östlich der Küste dem Wanderpfad folgt, findet man viele kleine Buchten, wo man sich fast alleine aufhalten kann. Der Vorteil von Santa Eulália ist zudem, dass es Infrastrukturen wie Bar, Restaurant und Toilette bietet. Das Bier am Beach ist einem gewiss :)