Ferien auf den Kanaren

Inseltrekking mit Kleinkind

Vom 28. August bis 18. September 2010

Endlich war es wieder soweit. Nach fast einem Jahr Babypause starteten wir, dieses Mal zu dritt mit unserer Emilia (10 Monate) auf ein Trekking. Unser Reiseziel waren die kanarischen Inseln, wo wir hauptsächlich zu Fuss auf La Gomera unterwegs sein würden. Doch auch El Hierro und der Touristeninsel Teneriffa, auf welcher sich der höchste Berg Spaniens befand, würden wir einen Besuch abstatten.

Samstag, 28. August 2010

Vor diesem Datum gab es einiges zu tun. Es sollte unser erster Urlaub zu dritt werden, und diesen wollten wir, gleich weiter weg, auf einem Trekking verbringen. Es gab also sehr viel vorzubereiten, abzuklären, auszuprobieren und einzukaufen. Nicht zuletzt traten wir einige Testwanderungen mit der „Kraxn“ an und holten uns im Internet Informationen zum Thema Reisen mit Kleinkindern ein. Emilia sollte ja darauf vorbereitet werden, eine längere Zeit in der „Kraxn“ zu sitzen und da mussten wir natürlich sicher gehen, dass sie gerne im Rucksack auf dem Rücken sitzt, denn sonst würde es der Horror werden.

Probewanderungen – Emilia gewöhnt sich an die Kraxe
Probewanderungen – Emilia gewöhnt sich an die Kraxe

Zum Glück hatten wir auch für Emilia Freigepäck – ganze 20 Kilo und die würden wir auch brauchen. So mussten wir Windeln, Feuchttücher, Milchpulver, Gläschen mit Essen usw. für immerhin fast drei Wochen im Voraus einkaufen. Da wir auf weniger touristischen Inseln zu Fuss im Landesinneren unterwegs sein würden, mussten wir vorbereitet sein, dass wir Windeln usw. nicht überall finden würden. Und so war es dann auch und wir zum Glück gut vorbereitet.

Minutiöse Planung – Die Route entsteht
Minutiöse Planung – Die Route entsteht

Hauptziel dieser Kanarenferien sollte ein 8-tägiges Wandertrekking auf der Insel Gomera werden. Die Inseldurchquerung planten wir komplett selbst, legten die Tagesetappen fest und reservierten die Unterkünfte. Auch an Transportmitteln wie Fähren, Mietauto und Taxi galt es zu denken. Zudem organisierten wir Gepäckdepots und wo möglich, Babybetten für Emilia. Doch dazu später mehr.

Routenverlauf, Unterkünfte, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Transportmittel, etc.  – In der Planung musste alles berücksichtigt werden.
Routenverlauf, Unterkünfte, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Transportmittel, etc. – In der Planung musste alles berücksichtigt werden.

Wir starteten also an diesem regnerischen Augusttag feudal mit dem Auto und fuhren zum Flughafen in Zürich. Da uns dies aus organisatorischen und zeitlichen Gründen am Besten erschien, gaben wir den Wagen beim Airportparking ab. Nach unserer Rückkehr sollte er frisch geputzt und gewaschen wieder bereit stehen.

Kopieren und Studium der Wanderpfade
Kopieren und Studium der Wanderpfade

Dann checkten wir am Airberlin-Schalter ein. Die Plätze und eine Babyschale für Emilia hatten wir im Voraus bereits über das Internet reserviert. Air Berlin war sehr kinderfreundlich; so durften wir bereits für Emilia ein Gepäckstück von 20 kg mitnehmen, bekamen kostenfrei eine Babyschale und genossen diverse weitere Vorzüge.

Das grosse Einpacken
Das grosse Einpacken

Alles lief reibungslos. Wir sassen in der ersten Reihe als die Maschine abhob. Emilia verschlief desweilen den Start. Erst über den Wolken krabbelte sie in Ihrer Schale umher und winkte den Leuten zu.

Fertig eingepackt und bereit zum Abflug – Familie Güthlin Gepäck
Fertig eingepackt und bereit zum Abflug – Familie Güthlin Gepäck

Wir landeten in Teneriffa Süd, dem grössten Flughafen der Insel. Dort suchten wir ein Taxi und fuhren zum Hotel Jardin Tropical, welches schön gelegen an der Costa Adeje lag. Zur Eingewöhnung für Emilia wählten wir erst einmal ein schickes Hotel.

Nach dem Check-in und einem kurzen Schwumm in einem der zwei hoteleigenen Pools, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Im Mario’s wurden wir fündig. Dort schmeckte uns vor allem der Sangria, so konnten wir auch den servierten trockenen Fisch verdauen ;-)

Auf Teneriffa angekommen – Wir lassen es uns gut gehen.
Auf Teneriffa angekommen – Wir lassen es uns gut gehen.

Weitere Fotos vom Samstag, 28. August 2010

Sonntag, 29. August 2010

Den ersten Tag liessen wir gemütlich angehen. An die eine Stunde Zeitverschiebung und die 35 Grad Celsius mussten wir uns erst gewöhnen. Nach dem gigantischen Frühstück – und dies ist wirklich so gemeint wie geschrieben – erkundeten wir die Strandpromenade.

Im Hotelgarten des Jardin Tropical
Im Hotelgarten des Jardin Tropical

Das Viersternhotel Jardin Tropical lag direkt an der Steilküste und hatte wunderschöne Gärten mit Liegen und Badegelegenheiten. Wenig weiter begannen die offiziellen Playas del Bobo, Las Cuevitas de Troya und de las Americas. Hier herrschte das typische Touristentreiben. Da das Meer auf den Kanaren oft sehr stürmisch ist, wurden die Playas mit Schutzwänden aus Steinen versehen. So konnte man sich trotzdem ins Wasser wagen und das Meer geniessen.

Das erste Mal am Meer
Das erste Mal am Meer

Emilia kauften wir einen Baby-Belt-Ring, damit auch sie auf das „Wellenreiten“ nicht verzichten musste. Wobei sie jedoch lieber am Strand sass und den Sand mit vollen Händen in den Mund steckte.

Am Nachmittag trafen wir Carissa mit ihrer Familie. Der Zufall wollte es, dass auch sie die Ferien auf Teneriffa verbrachte. Dies gab uns und ihrer Familie die Gelegenheit sich kennen zu lernen. Im Oktober würde sie dann bei uns als Aupair anfangen.

So lässt es sich Leben…
So lässt es sich Leben…

Den Abend verbrachten wir gemütlich im sehr schönen, guten und empfehlenswerten Restaurant Las Rocas. Da sitzt man unmittelbar über dem Meer und kann wunderschön den Sonnenuntergang beobachten.

Sonnenuntergang im Restaurant Las Rocas
Sonnenuntergang im Restaurant Las Rocas

Weitere Fotos vom Sonntag, 29. August 2010

Montag, 30. August 2010

Bereits heute verliessen wir Teneriffa und setzten zu unserer Hauptferieninsel La Gomera über. Am Vormittag genossen wir nochmals das Hotel mit seinen tollen Swimmingpools. Vom Hotel zum Hafen nahmen wir ein Taxi (9€) um ja rechtzeitig da zu sein; schlussendlich war jedoch kein Andrang auf der Fähre. Dann ging es mit der Fähre von Los Cristianos - dem Hafen von Teneriffa - in zwei Stunden nach Valle Grand Rey auf Gomera.

Warten auf die Fähre (mit unserer ganzen Bagage)
Warten auf die Fähre (mit unserer ganzen Bagage)

Wiederum mit dem Taxi fuhren wir weiter nach La Playa, wo wir ein Appartement in der „Gomera Lounge“ für zwei Tage gemietet hatten. Auch hier klappte wiederum alles bestens. Der Haustürschlüssel war im Geschäft nebenan deponiert, ein Babybett bereitgestellt. Wir machten uns gleich auf, den kleinen Hippi-Ort zu erkunden. Tatsächlich trifft man hier viele schräge Vögel an, und die meisten Geschäfte werden von Auswanderern (vorwiegend aus Deutschland) betrieben.

In der Pizzeria Gondola mit Mojito und leckeren Gambas!
In der Pizzeria Gondola mit Mojito und leckeren Gambas!

Der Ortsteil La Playa ist klein, übersichtlich und ohne grosse Hotelkomplexe. Es gibt zwei, drei Restaurants, einen kleinen Steinstrand mit Promenade und kleine Geschäfte, wo alles was man zum Leben braucht, eingekauft werden konnte.

Die übersichtliche Bucht von La Playa in Valle Grand Rey
Die übersichtliche Bucht von La Playa in Valle Grand Rey

Wir liessen uns in der Pizzeria Gondola nieder und gönnten uns erst mal einen Mojito. Dazwischen hüpften wir ab und zu ins Meer für eine Abkühlung. Einfach traumhaft! Unser Restaurant hatte jedoch nichts mit einer Pizzeria zu tun. Die Gambas, Salate und Fische waren frisch und lecker. Wir sassen dort noch lange wie „tote Fliegen“ rum. Es hatte um den Mittag rum knapp 40 Grad Celsius und alles war sehr anstrengend….

Abendstimmung – wir warten auf die kühle Brise…
Abendstimmung – wir warten auf die kühle Brise…

Für das Abendessen hatten wir einen Platz im malaysischen Restaurant El Aito reserviert; ein Tipp aus dem Reiseführer, welcher auch heute noch einer ist. Den Abend liessen wir in einem Restaurant an der Promenade ausklingen. Es war noch immer richtig heiss.

Weitere Fotos vom Montag, 30. August 2010

Dienstag, 31. August 2010

Die Nacht war so stickig und heiss, dass wir auf dem Balkon schliefen. Eine kleine Matratze war da schon vorhanden und die bekam Tanja. Emilias Kinderbett schoben wir ebenfalls raus. Ich schlief auf dem Boden. Entsprechend fit waren wir am nächsten Tag. Der viele Lärm von der Strandpromenade lies uns nicht richtig ausschlafen. Um 09:00 Uhr klingelte schliesslich das Telefon. Es war die Autovermietung Cicar, welche das Auto bringen wollte. Wenige Minuten später stand ein neuer Opel Corsa vor unserer Türe.

Alles bereit! Die Wanderung kann losgehen.
Alles bereit! Die Wanderung kann losgehen.

Heute stand eine kleine Testwanderung von El Guro (Valle Gran Rey) zum Barranco de Arure – ein kleiner Wasserfall in einer Schlucht – an. Wir fuhren also mit dem Auto nach El Guro und stiegen die Hänge hinauf. Der Weg nach oben zum Wasserfall war sehr unübersichtlich und mühsam. Oft ging man direkt im Flussbett und musste sich durch die zugewachsenen Wege kämpfen. Mit einem Baby auf dem Rücken nicht immer eine leichte Aufgabe.

Hinein ins schöne Tal
Hinein ins schöne Tal

Nach gut 1:45h und einigem Verlaufern, erreichten wir schliesslich den Felsenkessel und den Barranco de Arure. Hier konnten wir im Wasserbecken sogar baden! Auch Emilia gefiel das Getöse des Wassers sehr. Den Rückweg meisterten wir einiges schneller. Wir stiegen über die Casas de la Seda ab und erreichen dadurch eine kleine Rundwanderung. Zurück in la Playa brauchten wir erst mal eine Stärkung: In Knoblauch gebratene Crevetten und Krabbensalat! Das gleiche wie am Vortag – weil es so gut war!

Fröhliche Stimmung
Fröhliche Stimmung

Leider konnten wir uns nicht länger ausruhen. Nach einer Erfrischung im Meer ging es gleich ans Packen. Alle Sachen, welche für die Wanderung nicht notwendig waren, wurden in der grossen Reisetasche verstaut. Dann besorgten wir Verpflegung für den morgigen Wandertag und fuhren anschliessend mit dem Auto los in Richtung Playa de Santiago. Dabei fuhren wir einen Grossteil des morgigen Weges ab, was uns ein wenig nachdenklich stimmte. War es doch eine lange Etappe mit vielen Höhenmetern.

Windelwechseln mal wo anders
Windelwechseln mal wo anders

Die Fahrt nach Playa de Santiago war fast eine Weltreise! Über eine Stunde Autofahrt dauerte die Strecke. Zum Vergleich: Die Fähre benötigt gerade mal 10 Minuten! Als wir schliesslich im Hotel Jardin Tecina ankamen war es bereits dunkel. Zum Glück war eine Notiz von Thomas Cook hinterlegt, dass wir eine Tasche und einen Buggy neun Tage einstellen durften.

Endlich beim Wasserfall - Ein Bad gefälligst
Endlich beim Wasserfall - Ein Bad gefälligst

Auf dem Weg zurück nach Valle Gran Rey, assen wir im El Mesón de Clemente noch zu Abend. Die Strassen waren komplett leer. Keiner, nicht mal die Einheimischen so schien es, fuhren um diese Zeit noch umher.

Kein einfaches Durchkommen
Kein einfaches Durchkommen

Weitere Fotos vom Dienstag, 31. August 2010