Von Budapest nach Debrecen

Montag, 16. Juni 2025 - Etappe 01: Budapest – Nagytarcsa (25 km)

Tanja wurde um 06:30 Uhr vom Taxifahrer abgeholt und an den Flughafen gebracht. Für mich startete die erste Etappe in Richtung Osten. Es stand eine humane Stecke mit 25 Kilometer an. Ein guter Auftakt in die immer länger werdenden Tagesabschnitte.

Kettenbrücke 14.07.2024
Kettenbrücke 14.07.2024
Kettenbrücke 16.07.2025
Kettenbrücke 16.07.2025

Wie so oft, gestaltete sich auch auf dieser Weitwanderung nach Debrecen die Streckenplanung als Herausforderung. Die verfügbaren Hotels auf dem Weg gaben die Wanderetappen vor. So war meine heutige Unterkunft ein Motel der Avia-Tankstelle an der Autobahn am östlichsten Zipfel der Budapester Agglomeration. 

Um 08:00 Uhr startete ich. Der erste Wegpunkt sollte der Budapester Hauptbahnhof Keleti sein. Ich war gespannt, was ich die nächsten Tage alles erleben würde.

Streetart; entdeckt auf dem Weg aus der Stadt hinaus
Streetart; entdeckt auf dem Weg aus der Stadt hinaus

Nach einem Foto und einem Blick in die ehrwürdige Bahnhofshalle, machte ich mich auf zum Friedhof Úti Sírkert, ein grosser historischer Friedhof mit vielen Laubbäumen, malerischen Grabanlagen und Spazierwegen. Meine Idee war, vom Nordwesteingang durch den Friedhof zu Schlendern und diesen am Südostende wieder zu verlassen. 

Es stellte sich jedoch heraus, dass, aus für mich nicht nachvollziehbaren Sicherheitsgründen, nur noch ein Zugang möglich ist. Also lief ich die 1,5 Kilometer wieder zurück, um auf der Aussenseite der Friedhofsmauer wieder zum abgeschlossenen Südostzugang zu gelangen, wo ich vor 15 Minuten auf der gegenüberliegenden Seite des Eisentors stand. 

Auf dem historischen Friedhof Úti Sírkert
Auf dem historischen Friedhof Úti Sírkert

Ich freute mich darauf, die Stadt langsam zu verlassen. Dabei wurde ich mit Wald- und Grünabschnitten reichlicher belohnt, als mir lieb war. Der anfangs angenehme Weg entwickelte sich immer mehr zu einem schmalen Pfad der sich zunehmend in üppiges Dickicht verwandelte. Über ein weites Stück Wiese waren schliesslich gar keine Spuren mehr zu erkennen. Es folgte kratziges Gebüsch, Brennnesselabschnitte und Zickzack, um illegale Abfallentsorgungs-Deponien herum. Schliesslich war ich wieder froh, als ich auf die Strasse gelangte. Da war ein Vorwärtskommen doch einfacher! 

Bahngeleise vermitteln immer das Gefühl von "Unterwegs" und Freiheit.
Bahngeleise vermitteln immer das Gefühl von "Unterwegs" und Freiheit.

Der Weg nach Mátyásföld gehörte zu den schöneren Abschnitten der heutigen Etappe. Im Vorfeld hatte ich bereits geplant hier die Mittagspause zu verbringen. In der Nähe meiner Route gab es einen Aldi, wo ich mich mit Getränken und einem Snack eindecken konnte. Für ein grosses Mittagessen war es eh zu heiss. Die Temperaturanzeige zeigte seit 10:00 Uhr heute Früh über 30 Grad Celsius an! Unter einem schattenspendenden Baum liess ich mich kurz nieder, um auszuruhen und mich zu stärken.

Mittagessen
Mittagessen

Bis zum Avia-Motel im Industrieviertel von Nagytarcsa war es nicht mehr weit. Die Strecke führte mich über einen angenehmen Feldweg und anschliessend durch ein Waldstück zum Naplás-See. 

Der Stausee ist ein Naturschutzgebiet für Vögel. Aus der Idee, die Beine auf einem Bänkchen im Schatten hochzulegen wurde leider nichts. So beschloss ich ohne weitere Pause zu meiner Unterkunft weiterzugehen.

Freundlichkeit beim Check-In war ich anders gewohnt. Doch zwischen den optisch prominenteren Truckfahrern und Tankwarten ging ich vermutlich etwas unter.

Das Zimmer war okay und im Restaurant bekam ich auch etwas zum Essen. Zwischenzeitlich änderte sich das Wetter draussen schlagartig. Wind und Wolken kamen auf und die Temperatur sank um 10 Grad Celsius. Eventuell war es doch nicht verkehrt gewesen, direkt hierher zu kommen.

Detailroute der ersten Etappe

Etappe 01: Budapest – Nagytarcsa (25 km)
Etappe 01: Budapest – Nagytarcsa (25 km)

Weitere Fotos vom Montag, 16. Juni 2025