Von Budapest nach Debrecen

Mittwoch, 18. Juni 2025 - Etappe 03: Kóka – Jászberény (37 km)

Im Hotel Czinege & Étterem gab es ein vorzügliches Frühstück. Die Betreiber des Dreisternehotels haben die Messlatte äusserst hoch angesetzt. Es gab absolut nichts zu bemängeln.

Um 08:00 Uhr wanderte ich los. Wolkenloser Himmel lag über mir. In der Sonne war es jetzt schon heiss. Es würde eine hitzige Wanderung nach Jászberény werden.

Zur Abwechslung mal "grüne" Felder (Sonnenblumen)
Zur Abwechslung mal "grüne" Felder (Sonnenblumen)

Das erste Etappenziel war die Ortschaft Tóalmás. Ich hatte eine Route ausgearbeitet, wie ich dahin gelangen wollte. Doch die OSM- und die Kompasskarte enthielten keine Weginformationen. Mein Orientierungssinn und meine Erfahrung waren sich jedoch ziemlich sicher, dass ein Verbindungspfad bestehen musste.

So lief ich etwas nervös die fünf Kilometer in die Richtung, wovon ich dachte, irgendwie über den Bach und durch das Waldstück zu gelangen. Je näher die Stelle kam, desto spannender wurde es. Im Kopf hatte ich bereits drei Alternativen ausgearbeitet, sollte es nicht funktionieren.

Immer wieder kam ich an Gedenktafeln und Kreuzen zwischen den Getreidefeldern vorbei.
Immer wieder kam ich an Gedenktafeln und Kreuzen zwischen den Getreidefeldern vorbei.

Doch es funktionierte! Am Ende des aufrechterhaltenen Feldweges der Bauern führte ein schmaler Fusspfad weiter. Der komplette Weg folgte durch ein ausgetrocknetes Wasserbett und war mit dichten Laubbäumen überdacht. Kurz vor Tóalmás trat der Pfad aus dem Dickicht.

Im Ort füllte ich meine Wasserreserven auf, ehe ich mich aufmachte, über weite Felder in der prallen Sonne den nächsten Fixpunkt - die Ortschaft Jászfelsőszentgyörgy - anzupeilen.

Meine Füsse meldeten sich. Sie wollten eine Pause. Doch wo sollte ich rasten? Ungarn ist kein Wanderland. Bänkchen, Feuerstellen oder Ähnliches gibt es nur vereinzelt in den Nationalparks. Und diese sind jeweils keine 5 Kilometer vom Parkplatz entfernt. Doch hier, wo ich unterwegs war, liefen definitiv nicht viele Wanderer durch. Die teilweise auf Streckenabschnitten noch zu erkennenden Wandermarkierungen sind Relikte vergangener Generationen. Dies ist zumindest mein Eindruck.

Erst gegen Ende der Strecke setzte ich mich nieder, um eine Pause einzulegen. Eine frisch gemähte Fläche in einer Art Auenland lud zu einer Rast ein. Alte, grosswüchsige Eichen spendeten Schatten und ab und zu ging ein Windstoss, der entweder kühle Luft vom Wald oder heisse Luft vom Feld her blies.

Ich fand jedoch keine Ruhe, das Ziel lag noch vor mir und ich sehnte mich nach dem Gefühl des Ankommens. Und natürlich auf die Dusche!

Bitte einmal rückwärts Buchstabieren :-)
Bitte einmal rückwärts Buchstabieren :-)

Meine Unterkunft, das Blueline Motel, war schnell gefunden. Nach einem Anruf, war auch kurzerhand jemand da, der mit mir den Check-in durchführte. Anscheinend handelt es sich um eine Sicherheitsfirma, die nebenbei noch einen Motelbetrieb führt. Doch wieso ich mir gerade diese Unterkunft rausgesucht hatte, konnte ich im Nachgang nicht nachvollziehen. Das Ortszentrum mit den Restaurants war 2 Kilometer entfernt! 

Abendstimmung in Jászfelsőszentgyörgy
Abendstimmung in Jászfelsőszentgyörgy

Nach dem auspacken, einem Apéro mit Bier und Chips, hiess es also nochmals losmarschieren. Schliesslich wollte ich ein anständiges Abendessen!

Im Arizona Steak House wurde mir ein saftiges Rindssteak serviert. Die Biere, der hier bekannten Marke Peroni, mag ich gar nicht mitzählen. Irgendwann war ich dann im Bett.

Detailroute der dritten Etappe

Etappe 03: Kóka – Jászberény (37 km)
Etappe 03: Kóka – Jászberény (37 km)

Weitere Fotos vom Mittwoch, 18. Juni 2025