Mont Tremblant – 10. bis 16. September 2011

Donnerstag, 08. September 2011

Irgendwann mussten wir wieder los und so zogen wir schweren Herzens weiter und verliessen Dorit und Ruedi, die vierzehn Bullies und die zwei Katzen Filou und Raul (eigentlich sind es drei, aber eine bekamen wir nie zu Gesicht!). Vor allem Raul, der zwanzig Jahre alte Kater hatte es Emilia besonders angetan. Sie kuschelte und knutschte mit ihm und zog ihn herum. Da er alt und gebrechlich ist, hat er alles über sich ergehen lassen, aber trotzdem ihre Anwesenheit genossen. Wahrscheinlich freut er sich jetzt wieder ein bisschen Ruhe zu haben :-)

Am Lac Simon
Am Lac Simon

Wir fuhren eine Etappe weiter und wechselten in den französisch sprechenden Landesteil von Kanada. Am Parkway entlang fuhren wir über Ottawa in Richtung Montreal. Bei Thurso verliessen wir die Autobahn und fuhren auf der Landstrasse 317 in Richtung Norden. Landschaftlich sieht man so viel mehr. Nach einer kurzen Rast in Chénéville im Tourist Office und bei Subway fuhren wir zum 5km entfernten Lac Simon, wo wir an einem schönen Strand eine Pause einlegten. Dort assen wir unsere Sandwiches und gemeinsam mit Emilia plantschten wir im Wasser des schönen Sees.

Für Emilia gab es leider nicht immer genug zu Essen
Für Emilia gab es leider nicht immer genug zu Essen

Nach dieser angenehmen kleinen Rast ging es weiter nach Mont Tremblant. Im dem beliebten Ferien- und Skiort fanden wir ein Bed and Breakfast (B&B) bei „La Marie Champagne“, ein wenig nördlich von Mont Tremblant am Parkeingang Lac-Supérieur. Bei dem älteren Ehepaar liessen wir uns für die nächsten zwei Tage nieder. Das sehr stilvoll eingerichtete Haus vermittelte Ruhe und Erholung. Im Garten entspannten und sonnten wir uns ein wenig, bevor wir gegen Abend in den Park fuhren, um Kartenmaterial und Informationen für den nächsten Tag zu holen.

Im Garten des B&B La Marie Champagne
Im Garten des B&B La Marie Champagne

Die Fahrt zum Visitor Center hätten wir uns jedoch sparen können. Die Angestellte konnte uns nicht mal genau mitteilen, wo unser ausgesuchter Wanderweg startete! Genervt über den langen Umweg fuhren wir zurück nach Mont Tremblant um Abend zu essen und Verpflegung für die Wanderung einzukaufen.

Abendstimmung im Mont Tremblant Nationalpark
Abendstimmung im Mont Tremblant Nationalpark

Erst um 21:00 Uhr kehrten wir zum B&B zurück und zwar mit einem ganzen Poulet in der Einkaufstasche. Das Poulet, Salat, Brot und Bier assen wir dann in dem kleinen Zimmerchen auf dem Bett. Zusammen mit einer wilden Emilia, die ständig auf das Bett und wieder (mit fettigen Poulethänden) runter wollte. Ein anstrengendes, im Nachhinein jedoch lustiges Erlebnis!

Unser Pouletschmaus im kleinen Zimmerchen
Unser Pouletschmaus im kleinen Zimmerchen

Freitag, 09. September 2011

Um 07:30 Uhr wurde uns im Wohnzimmer des B&B ein reichhaltiges Frühstück serviert: Croissants, Fruchtsalat, Pancakes mit Ahornsirup, Orangensaft und Kaffee. Ein paar Muffins für Emilia, die nicht essen wollte, packten wir ein. Erneut fuhren wir zum Visitor Center des ersten in Kanada existierenden Nationalparks Mont Tremblant. Dieses Mal hatten wir mehr Glück und wir bekamen die gewünschten Informationen und Karten.

Der Indian Summer setzt ein
Der Indian Summer setzt ein

Wir entschlossen uns den Wanderweg La Malard zu gehen, ein 18km Rundwanderweg, der in Wäldern entlang von Flüssen und Seen führen sollte. Nach der ersten Stunde gehen fragten wir uns jedoch, was an dem Weg nun so speziell sein sollte? Wir liefen auf breiten Trails und Waldwegen, die als „difficile“, also schwer, eingestuft wurden.

Wir entschieden also auf halbem Weg die Tour abzukürzen, bzw. nur die Seen, welche noch direkt auf dem Weg lagen zu besuchen. Dies war dann auch die richtige Entscheidung. Wir erlebten zwei Seen in absoluter Einsamkeit bei super Herbstwetter. Der Himmel und das Wasser waren blau, die Tannen grün und die Laubbäume verfärbten sich langsam in die vielen verschiedenen Gelb- und Rottöne. Die Umgebung war wie aus dem Kanadabilderbuch, wir hatten wirklich grosses Glück! Vor allem aber begegneten wir auf der ganzen Wanderung keinem einzigen Menschen.

Übermut an unserem Mittagsrastplatz. Keine Menschenseele, wir hatten den ganzen See für uns alleine.
Übermut an unserem Mittagsrastplatz. Keine Menschenseele, wir hatten den ganzen See für uns alleine.

Beim Lac à l’Ours (auf Deutsch: Bärensee) auf einer grossen Steinplatte direkt am Wasser machten wir schliesslich eine ausgiebige Pause. Es war hier so schön und einsam, dass wir gar nicht mehr weggehen wollten. Die Sonne scheinte und wir plantschten ein wenig mit den Füssen im Wasser. Nur der Durst und die Lust auf ein kaltes Getränk lies uns den Rückweg antreten.

Und es wird Weitermarschiert...
Und es wird Weitermarschiert...

Am Lac Monroe beim Visitor Center bekamen wir schliesslich etwas gegen den Durst (man hätte auch das Seenwasser trinken können, so klar und sauber war es). Nach einem Badeversuch – das Wasser war saukalt – fuhren wir in Richtung B&B und assen bei einer Frittenbude am Wegrand noch ein gesundes Abendessen - Cheeseburger und Pommes mit Cola! Den Abend verbrachten wir anschliessend gemütlich auf den bequemen alten Polstersesseln im Wohnzimmer, welches wie eine alte Bibliothek eingerichtet war.

In der Frittenbude
In der Frittenbude

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