Breithorn Simplonpass (3'437m)

Eine sehr abwechslungsreiche, genüssliche Hochtour über den Südgrat auf das Breithron beim Simplonpass.

Auf dem Gipfel des 3'437 Meter hohen Breithrons. Im Hintergrund der Monte Leone mit dem Alpjergletscher.
Auf dem Gipfel des 3'437 Meter hohen Breithrons. Im Hintergrund der Monte Leone mit dem Alpjergletscher.

Auto des Textes: Dominik

Sonntag, 21. August 2022

Nach einem kurzen Frühstück im Hotel am Simpon-Pass wanderten wir entlang des Simplon Höhenwegs bis zur Hütte von Balma. Dort führt ein kleiner Pfad auf die kleine Hochebene bei Alpji. Jetzt quert man ansteigend nach SO unterhalb der markanten Rippe (Schwarze Tschugge), welche sich vom Plaggische Bode runterzieht bis man im Geröllhang auf einen unmarkierten Pfad trifft.

Blick auf das Fletschhorn.
Blick auf das Fletschhorn.

Auf der LK sind Spuren davon eingezeichnet, in Wirklichkeit ist der Weg aber durchgängig. Auf dem Plaggische Bode und etwas oberhalb davon beim S-Grat des Breithorns findet man immer wieder Spuren der Grenzbefestigung; das wird wohl auch der Grund für den teils überraschend gut ausgebauten Weg sein. Bis hier sind aufgrund der Distanz ca 2.5-3h Zeit zu planen.

Dominik im Aufstieg. Gleich dahinter der zackige Grat auf das Chesselhorn.
Dominik im Aufstieg. Gleich dahinter der zackige Grat auf das Chesselhorn.

Ab dem Plaggische Bode fängt der Spass an: Der Süd-Grat bietet Blöcke en masse und immer wieder auch die Möglichkeit, an festem Fels herumzuturnen. Grundsätzlich ist die Gratkante zu bevorzugen, da hier die Gesteinsqualität am besten ist. Ein paar Mal weicht man nach rechts (Osten) aus, um Gendarmen zu umgehen. Vermutlich wäre ein Überklettern aber auch möglich.

Chesselhorn (Vordergrund) und das schneebedeckte Laggin- und Fletschhorn.
Chesselhorn (Vordergrund) und das schneebedeckte Laggin- und Fletschhorn.

Ungefähr nach der Hälfte des Aufstiegs zum Vorgipfel kommt die Schlüsselstelle der Tour: Ein Wändli von ca 20m Höhe bietet schönen und gut absicherbaren Klettergenuss im 3. Grad. Auf dem Vorgipfel angekommen zeigt sich der weitere Verlauf zum Haupgipfel, welcher ausser einer kurzen Abkletterstelle keinen nennenswerten Schwierigkeiten mehr bietet.

Der "gelbe Olli" nimmt sich der Herausforderung der Blocküberquerung an. In der Bildmitte sieht man die Steilstufe.
Der "gelbe Olli" nimmt sich der Herausforderung der Blocküberquerung an. In der Bildmitte sieht man die Steilstufe.

Vom Simplon Breithorn (3'437m)  aus hat man einen wunderbaren Blick auf Portjengrat, Weissmies, Lagginhorn und natürlich das omnipräsente Fletschhorn. Rechts davon sieht man Täschhorn, Dom und den gesamten Nadelgrat und hinten auch das wunderschöne Weisshorn.

20 Meter genüssliches Klettern. Gut absicherbar mit Friends und Schlingen.
20 Meter genüssliches Klettern. Gut absicherbar mit Friends und Schlingen.

Wendet sich der Blick nach Norden, sieht man viele Gipfel der Berner Alpen und natürlich aus mein heissgeliebtes "Bietschi". Gen Osten verdeckt der Monte Leone etwas die Sicht, aber bei dem wunderschönen Wetter sahen wir bis zum Ortler und auf die ungezählten Gipfel der südlichen Voralpen.

Blick auf den Monte Leone.
Blick auf den Monte Leone.

Der Abstieg vom Hauptgipfel bietet eine etwas brüchige Abkletterei östlich des Grates neben dem Gletscher und danach ging es dank der mitgenommenen Steigeisen ruckzuck in der Diretissima über den aperen Homattugletscher runter zu den Schliffplatten. Man könnte unterdessen auf dem Breithornpass auch an den Ausläufer des Monte Leone W-Grats traversieren und dort auf Fels und Geröll absteigen.

Abstieg auf der Nordseite zum Breithornpass.
Abstieg auf der Nordseite zum Breithornpass.
Ein Pickel und Steigeisen sind von Vorteil.
Ein Pickel und Steigeisen sind von Vorteil.

Der Gletscher ist zur Zeit aper und zeigt im unteren Teil ein paar grössere Spalten, welche aber gut umgangen werden können. Danach den grünen Punkten folgend Abstieg zu Pt 2682 und auf dem jetzt gut sichtbaren Weg zurück zum Simplon-Pass.

Abstieg zum Simplonpass über den Homattugletscher. Man beachte die Proportionen!
Abstieg zum Simplonpass über den Homattugletscher. Man beachte die Proportionen!

Schwierigkeit: Hochtour WS / 3a

Dauer: 8 Stunden

Höhenmeter: ca. 1'500 rauf & runter

Immer wieder schön zu sehen: Der Rotelschsee am Simplonpass.
Immer wieder schön zu sehen: Der Rotelschsee am Simplonpass.

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