Gross Spannort (3198m)

Hochtour mit Dominik auf die markante Felsformation oberhalb von Engelberg.

Gut Lachen! Die Alpendudes bei Brennesselspätzli nach erfolgreicher Besteigung und Rückkehr.
Gut Lachen! Die Alpendudes bei Brennesselspätzli nach erfolgreicher Besteigung und Rückkehr.

Samstag, 05. Juli 2014

Als erste Hochtour dieser Saison suchten sich Dominik und ich das Gross Spannort aus. Der relativ einfache Gipfel lässt sich problemlos von der Spannort SAC Hütte aus über einen Gletscher mit anschliessender Kletterei in gut gestuftem Fels erreichen. Ideal also, um sich wieder ein wenig an das Hochtourengehen zu gewöhnen.

Schlossberg und Gross Spannort beim Aufstieg.
Schlossberg und Gross Spannort beim Aufstieg.

Ursprünglich wollten wir bereits am Samstagvormittag anreisen, um uns in den zahlreichen Kletterrouten rund um die Hütte auszutoben. Jedoch war für den ganzen Samstag Regen angesagt. So liefern wir schliesslich erst um 16:00 Uhr beim Herrenrüti-Parkplatz (1084m) oberhalb von Engelberg los, um zum Abendessen auf der Hütte zu sein.

Die Spannorthütte ist erreicht. Im Hintergrund der Gross Spannort.
Die Spannorthütte ist erreicht. Im Hintergrund der Gross Spannort.

Die Spannorthütte, früher auch Hotel Uto genannt, wurde am 08. August 1880 eingeweiht. Sie ist somit die älteste SAC-Hütte im Gebiet Engelberg und Grassen und bis heute eine urige Hütte geblieben. Es machte Spass, mal wieder in einer einfachen Unterkunft zu nächtigen.

Die imposante Felsformationen des Gross Spannorts
Die imposante Felsformationen des Gross Spannorts

Sonntag, 06. Juli 2014

Tagwache war 03:40 Uhr. Um 04:00 Uhr waren wir bereits unterwegs zur Schlossberglücke. Auf das Frühstück verzichteten wir gezielt, denn wir wollten aufgrund der vielen Seilschaften, welche nach dem Gipfel strebten, eine der ersten sein. Das waren wir schliesslich auch.

Auf der Schlossberglücke...
Auf der Schlossberglücke...

Eine kurze Pause gab’s erst als wir auf der Schlossberglücke (2627m) ankamen. Dort wurden wir mit einem wärmenden Rot der aufgehenden Sonne belohnt. Mit montierten Steigeisen und Seil ging es schliesslich zügig weiter über den Glattfirn in Richtung des Südwestausläufers des Schwarz Stöckli.

... die Sonne geht auf.
... die Sonne geht auf.

Den Weg zum Spannortjoch (2920m) folgten wir einer vorhandenen Spur, welche uns jedoch in die Irre und direkt in den Schräghang des Gross Spannort führte. Schliesslich kostete uns die Aktion einiges an Zeit und als wir schliesslich den Einstieg in die Felsstufen fanden, war bereits die nächste Zweierseilschaft aufgerückt.

Auf dem Glattfirn. Was für eine Stimmung!
Auf dem Glattfirn. Was für eine Stimmung!

Doch das Kraxeln am Fels war eine unserer Stärken und so dauerte es nicht lange, bis wir wieder die Nase vorne hatten. Um 07:30 Uhr erreichten wir schliesslich bei windigem Föhngebläse den 3198m hohen Gipfel, welchen wir noch gute 10 Minuten für uns alleine hatten.

Auf dem Weg zum Spannortjoch.
Auf dem Weg zum Spannortjoch.

Leider war der Wind so unangenehm, dass wir hier nicht die gewünschte Pause machen konnten. So entschieden wir möglichst schnell wieder hinunter zum Gletscher abzusteigen. Dies auch in Anbetracht, dass noch einige Seilschaften folgten und die Gefahr des Steinschlages in den Scharten mit jeder Person zunahm.

Nach dreimal Abseilen (ein 60m Seil ist sehr von Vorteil) standen wir wieder auf dem Eis bzw. in der Zwischenzeit war die oberste Firnschicht bereits aufgetaut. Die Steigeisen waren also nicht mehr notwendig und wurden am Rucksack zum Trocknen angehängt.

Die Schlossberglücke erreichten wir 09:45 Uhr, wo wir entschieden gleich hinunter zur Hütte abzusteigen. Der Gedanke an einen Teller warme Pasta und ein Bier waren stärker als der Wunsch nach einer Pause mit Tee und Energieriegel.

Blick hinunter zur Schlossbeglücke und Glattfirn.
Blick hinunter zur Schlossbeglücke und Glattfirn.

Um 11:00 Uhr sassen wir schliesslich wieder gut gelaunt mit Brennnessel-Spätzli und Bier an dem sonnigen Tisch vor der Hütte. Nach einem Nickerchen ging es weiter hinunter ins Tal, wo wir kurz vor dem Parkplatz in Herrenrüti im Alpenrösli nochmals einkehrten.

Dank der Tatsache, dass wir so früh Auf- bzw. Abstiegen, hatten wir auch verkehrstechnisch das Glück frühzeitig den Heimweg anzutreten und dem üblichen Sonntagsverkehr auszuweichen. Es war also eine durchwegs gelungene und attraktive erste Hochtour im 2014.

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