Menorca - Inselumrundung auf dem Camí de Cavalls
Dienstag, 23. April 2024 - Etappe 7: Arenal d'en Castell - Maó, 24,5 km
Für die heutige letzte Etappe standen wir früh auf, um ein wenig zeitliche Reserve für die Ankunft in Maó zu haben. Zudem war der Wetterbericht noch immer richtig übel und wir prüften Alternativen, sollten Sturm und Regen zu heftig werden.
Kurz nach 06:00 Uhr war Frühstück angesagt. Dann packten wir uns dick in die Regenjacke ein und schritten los in Richtung Südwesten mit dem Ziel, in der Hauptstadt Menorcas, unsere Inselumrundung abzuschliessen.
Es war windig und es regnete leicht. Je weiter wir uns von der Küste entfernten, desto mehr liess der Wind nach. Nach einem Abschnitt, welcher der Strasse entlangführte, erreichten wir das Naturschutzgebiet bei der Cala Addaia.
Der Wanderweg führte nun mitten durch die Wildschutzzone und Erholungsgebiet der Vögel und anderen tierischen Zeitgenossen. Ein wunderbar abwechslungsreicher Pfad, auf welchem wir völlig alleine unterwegs waren.
Aufgrund des anhaltenden Regens entschieden wir, den Schlenker auf dem GR 223 in Richtung des Far de Favàritx auszulassen und auf dem angenehmen Kiesweg in Richtung Südwesten zu bleiben, um später bei Cala Morella Nou wieder auf den Camí de Cavalls zu treffen.
Doch leider mussten wir nach einigen Kilometern feststellen, dass die besagte Strasse in Richtung Westen gesperrt war. Wie bei so vielen Wegen und Strassen Menorcas versperren Tore und Gatter - ergänzt mit “Privat”-Schildern - den Durchgang. Die Absperrung der Strasse, die wir nehmen wollten, war unmissverständlich: der Landstrich ist privat!
Es blieb uns nichts weiter übrig, als der geteerten Nationalstrasse zu folgen. Ein paar Kilometer weiter hatten wir nochmals die Hoffnung, über eine Strasse nach Westen zu gelangen, welche zu der talayotische Siedlung von Sa Torreta de Tramuntana führte. Als wir nach rund einem Kilometer das Eingangstor erreichten, mussten wir feststellen, dass der Zugang über das Privatgrundstück und die Besichtigung nur Donnerstagvormittags möglich war.
Wir kehrten also um und blieben fortan auf dem direkten Weg in Richtung Maó, ohne der Küste entlangzugehen. Damit wir nicht alles auf geteerten Strassen wandern mussten, suchten wir nach Alternativen, welche uns schliesslich zum Hafen von Maó führten.
Hier schloss sich der Kreis der Inselumrundung nach total 190 Kilometer etwas früher als geplant. Wir hätten uns gewünscht noch ein paar mehr Sonnentage ohne Regen auf der Insel zu erleben. Doch man kann es sich nicht aussuchen und im Nachhinein bleiben immer die guten Erlebnisse; egal ob mit oder ohne Sonnenschein.
Wir stiegen die breite Treppe vom Hafen hoch zur Stadt, dessen Aussenmauern zu einer regelrechten Festung zusammengebaut wurde. Sie ist geprägt von den verschiedenen Kulturen, welche die Stadt im Laufe der Geschichte besiedelten.
Wir schlenderten durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und suchten uns eine Tapas Bar, um etwas zu Essen und auf die Inselumrundung anzustossen.
Nach einer frisch zubereiteten Tortilla suchten wir das vorreservierte Viersternehotel Seth Port Mahón auf, wo wir uns ausruhten, bevor wir am Abend nochmals die Innenstadt erkundeten und etwas assen.
Mittwoch, 24. April 2024 - Heimreise
Am letzten Tag auf Menorca sahen wir von der Insel nur noch den Flughafen, welchen wir direkt vom Hotel mit dem Taxi (15.-) erreichten.
Vom Flugfeld startend, konnten wir jedoch nochmals die Umrisse der zwar kleinen, aber vielseitigen Insel von oben betrachten.
Rückblickend ist Camí de Cavalls auf jeden Fall eine Begehung wert! So viele unterschiedliche Landstriche auf so engem Raum sind selten anzutreffen. Man darf die Inselumrundung jedoch auf keinen Fall unterschätzen. Dafür ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Sei es die Streckenabschnitte sinnvoll einzuteilen, die Unterkünfte im Voraus zu reservieren oder sich um die Verpflegung (insbesondere Wasser) für unterwegs zu kümmern. Stimmen diese Parameter, dann steht dem Wanderabenteuer nichts im Wege.