Hochgern 1748m

Zweitägige Probewanderung auf den Hochgern als Vorbereitung und Test auf die Wanderferien in Madeira.

Mittwoch, 01. August 2012

Um unser Equipment und unsere Fitness für die bevorstehenden Wanderferien in Madeira zu testen, haben wir uns eine Zweitagestour in den Chiemgauer Alpen herausgesucht. Der Hochgern ist mit 1748m kein hoher, doch bei dem rundum flachen Gelände nahe dem Chiemsee ein stolzer, freistehender Berg, dessen Aufstieg doch 1200 Höhenmeter abverlangt. Der Gipfel kann ausschliesslich zu Fuss erklommen werden, eine Seilbahn gibt es nicht. Lohn der Mühe ist ein umfassendes Panorama, das zu den schönsten im Chiemgau gezählt wird.

Emilia hat noch immer im Rucksack platz
Emilia hat noch immer im Rucksack platz

Wir planten eine Rundwanderung mit Übernachtung im Hochgernhaus, eine toll gelegene Hütte mit sensationeller Aussicht unterhalb des Gipfels. Für Emilia würde es die erste Übernachtung auf einer Berghütte werden, und wir waren gespannt, ob wir alles Notwendige, aber auch nicht zu viel mitgenommen hatten.

Ausgangs- und Zielort war Unterwössen. Hier parkten wir das Auto und liefen dem Kaltenbachtal entlang in Richtung Jochbergalm (1277m). Es war ein richtig heisser Sommertag und wir waren froh, diese schattige Route gewählt zu haben.

Brotzeit
Brotzeit

Emilia wurde seit dem letzten Sommer deutlich schwerer. Doch auch Tanja trug ihre Last auf dem Rücken, nämlich unser restliches Hab und Gut sowie das Wasser. So sollte es dann auf Madeira ebenfalls aufgeteilt werden. Nun ja, vermutlich werde ich ihr noch was abnehmen.

Nach zwei Stunden erreichten wir bereits die Jochbergalm. Das letzte Stück, etwa 100 Höhenmeter, brachte Emilia ebenfalls wandernd hinter sich. Am Tage zuvor hatten wir ihr Wanderschuhe gekauft und jetzt wollte sie zeigen, dass sie das ebenfalls kann!

Der Hochgern (1748m)
Der Hochgern (1748m)

Nach einem Weissbier, Apfelschorle und frischer Kuhmilch (der Leser möge die Personenzuordnung selbst vornehmen) wanderten wir weiter über den Hochsattel zur Grundbachalm. Die Sonne schien unerbittlich und trieb uns den Schweiss aus den Poren. Nur Emilia schlief im Schatten ihres Sonnendecks gemütlich eine Stunde.

 

En Guete!
En Guete!

Unsere Routenwahl zum Hochgernhaus war ab hier nicht mehr so optimal. Da wir uns den Gipfel für den morgigen Tag aufbewahren wollten, entschlossen wir uns den Wanderweg Nr. 59 durch die Grasflanke durch das „Tor“ in Richtung Gernalm zu nehmen, um dann via der Bergwachthütte auf dem Kiesweg zum Hochgernhaus aufzusteigen. Dies erwies sich zwar als abenteuerlich (selten begangen), kostete uns aber 250 Höhenmeter und eine zusätzliche Stunde.

Die Loferer Steinberge
Die Loferer Steinberge

Nach dem steilen Schlussanstieg erreichten wir schliesslich die ersehnte Sonnenterasse des Hochgernhauses, wo wir wenig später ein kaltes Radler genossen. In der Hütte hatten wir ein einfaches Dreibettzimmer. Essen gab es „À la carte“. Da es so heiss war, genügte eine Brotzeitplatte und ein Tomaten-Mozzarella-Salat. Emilia bekam zwei Wiener und ein grosses Stück Kuchen.

Ein eigenes grosses Bett für Emilia
Ein eigenes grosses Bett für Emilia

Die Aussichten auf die Loferer Steinberge, die Zentralalpen mit Grossglockner und Grossvenediger sowie das Kaisergebirge waren genial. Als gegen 22:00 Uhr die Sonne unterging, erschien sogleich der pralle Vollmond und leuchtete die Berge weiter an. Doch für uns war es Zeit ins Bett zu gehen.

Perfekte Abendstimmung
Perfekte Abendstimmung

Donnerstag, 02. August 2012

Vom Hüttenwart erfuhren wir, dass der Wanderweg, welcher wir ursprünglich für den Rückweg rausgesucht hatten, wegen Holzschlagarbeiten gesperrt war. Somit mussten wir umdisponieren. Wir entschlossen das Gepäck auf der Hütte zu lassen und zum Gipfel aufzusteigen.

Prächtige Aussicht auf das Bayrische Meer
Prächtige Aussicht auf das Bayrische Meer

Eine Dreiviertelstunde später erreichten wir schliesslich das Gipfelkreuz und konnten das Panorama auf den Chiemsee und die umliegenden Berge geniessen. Zurück auf der Hütte gab es nochmals einen Kaffee, einen Kuchen und Wasser. Das flüssige Nass war auch heute im Zentrum des heissen Sommertages. Nachdem wir also die Wasserreserven aufgefüllt hatten, brachen wir den Abstieg an.

Am Gipfel
Am Gipfel

Zurück zur Bergwachthütte, weiter nach Gschwend, erreichten wir auf dem Wanderweg Nr. 5 nach ca. zwei Stunden wieder den Parkplatz, wo unser Auto stand.

Fazit: Alles hat gepasst. Wir hatten nicht zu viel und nicht zu wenig dabei. Frau, Kind und Alpendude waren zufrieden. Madeira kann kommen.

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