Staufenüberschreitung

Der Hochstaufen (1771m) ist ein Felsberg und bekannter Blickfang, der sich zwischen Bad Reichenhall, Piding und Anger (Berchtesgadener Land) erhebt. Er gehört zum Gebirgsstock des Staufens und ist der östlichste Berg in den Chiemgauer Alpen. Der Name Staufen kommt aus dem Mittelhochdeutschen („stouf“) und bedeutet „steil aufragender Fels“. Über den Grat verlief von 1275 bis 1810 die Landesgrenze zwischen Bayern und Salzburg.

Aufstieg zum Zwiesel. Im Hintergrund der Hochstaufen (1771m).
Aufstieg zum Zwiesel. Im Hintergrund der Hochstaufen (1771m).

Sonntag, 14. Juli 2013

Die Staufenüberschreitung lag schon ganz lange oben auf meiner fiktiven To-Do-Wanderliste für Bayern. Da kam es mir gelegen, dass Sepp vom DAV-Teisendorf diese Tour in meinen Sommerferien plante. Jedoch erfuhr ich dies erst am Abend zuvor, als ich für die Anreise in den Freistaat noch im Auto sass. Also gleich am ersten Familienurlaubstag früh heraus und noch die Oma für Euro anpumpen, ihr Auto für den bevorstehenden Tag beschlagnahmen und auch noch eine Brotzeit aus dem Kühlschrank klauen.

Doch dann hatte ich eigentlich alles was ich für den Wandertag benötigte. Vom DAV Teisendorf waren gerade mal Sepp und Michi dabei, wir würden also zu Dritt losmarschieren; doch das war gut so. Denn der Weg war lange und anstrengend. Der Gebirgskamm umfasst zwar „nur“ eine Länge von 5 km, bei der Überschreitung kommen aber 2000 Höhenmeter zusammen, welche man hoch und auch wieder runter gehen muss! Zudem ist der rund 1700 Meter hohe Kamm trotz seiner geringen Höhe extrem alpin!

Wir starteten entsprechend früh. Um 05:30 Uhr ging’s mit dem Auto von Teisendorf auf nach Bad Reichenhall, wo wir das Auto am Wanderparkplatz (Achtung: Nicht auf dem Restaurantparkplatz hinstellen) parkierten. Dann ging es sogleich in zügigem Tempo los. Denn es war noch frisch und einige von uns trugen bereits einen „Hühnerkombi“.

Michi und Olli
Michi und Olli

Hühnerkombi kennst Du nicht? Damit ist die Hühnerhaut oder Gänsehaut gemeint, welche man bekommt, wenn es draussen noch frisch ist ;-) Ebenfalls ein neues Wort für mich, welches ich an diesem Tag lernte.

Hoch ging es zur Verzweigung des Steinernen Jägers, wo wir dann auf rund 1300 Meter den Wald verliessen und auf einem tollen Bergweg den Hochstaufen (1771m, zweithöchster Gipfel) erreichten. Doch ausser einer kurzen Fotopause wurde hier keine Rast eingelegt, sondern wir behielten den „Schuss“ in den Beinen für den bevorstehenden Mittelstaufen.

Verdiente Mittagsrast auf dem Zennokopf (1756m). Drei schräge Vögel...
Verdiente Mittagsrast auf dem Zennokopf (1756m). Drei schräge Vögel...

Sagen und Legenden:

Von der Entstehung des Steinernen Jägers, handelt es sich einer alten Sage zufolge um zwei Jäger, die dort zu Stein verwandelt wurden. Anstatt zur Andacht zu gehen, verhöhnten sie die Gläubigen, als sie die Glocke aus dem Tal hörten. Doch als die beiden versuchten, einen Gamsbock zu schiessen, verwandelte sich dieser in den leibhaften Teufel. Die Jäger versuchten zu fliehen, doch als Nebel aufzogt, hörte man nur noch einen erstickten Schrei. Als sich der Nebel verzogen hatte, sah man die beiden Jäger, die zu Stein erstarrt nun auf ewig an den Platz ihrer Frevelei gebunden sind.

...und drei andere schräge Vögel über uns am Gipfelkreuz.
...und drei andere schräge Vögel über uns am Gipfelkreuz.

Beim Abstieg zur Rossscharte fing schliesslich der Bauch langsam an zu knurren. Zudem wurde der Weg immer ausgesetzter und oft mussten wir mit den Händen nachhelfen und über die Felspassagen hinweg klettern. Teilweise waren heikle Stellen mit Stahlseilen gesichert, bei schlechtem Wetter und Nässe wird es hier schnell mal ungemütlich.

Auf der Kohleralm wo zuvor die Bergmesse stattfand.
Auf der Kohleralm wo zuvor die Bergmesse stattfand.

Vom Zennokopf (1756m) bis zum höchsten Gipfel des Staufenmassives, den Zwiesel mit 1782m, dauerte es nur noch 10 Minuten. Die hingen wir noch an und bis es dann endlich die wohlverdiente Brotzeit gab. Inzwischen waren wir knapp fünf Stunden unterwegs – eine super Zeit die sich sehen lassen konnte.

Bis zum Gamskogel (1750m) dauerte es nochmals seine Zeit. Der Weg über die Neuerluck benötigte mit seinem auf und ab doch einiges an Konzentration und Geduld. Als wir schliesslich am Gipfelkreuz standen, drang Musik von der Kohleralm hoch. Dort fand am frühen Morgen eine Bergmesse statt und nun gab es da was zu Trinken und Musik.

Wieder zu Hause: Exklusives Bergsteigermenu von der Oma Titze eigens für mich zubereitet!
Wieder zu Hause: Exklusives Bergsteigermenu von der Oma Titze eigens für mich zubereitet!

Bis zum Gamskogel (1750m) dauerte es nochmals seine Zeit. Der Weg über die Neuerluck benötigte mit seinem auf und ab doch einiges an Konzentration und Geduld. Als wir schliesslich am Gipfelkreuz standen, drang Musik von der Kohleralm hoch. Dort fand am frühen Morgen eine Bergmesse statt und nun gab es da was zu Trinken und Musik.

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