Kührointalm (1420m)

Bergtour am Watzmann mit Emilia inkl. Hüttenübernachtung auf der Kührointhütte.

Dem Schweizer Nationalfeiertag wurde die Ehre erwiesen. Im Hintergrund Frau und Herr Watzmann.
Dem Schweizer Nationalfeiertag wurde die Ehre erwiesen. Im Hintergrund Frau und Herr Watzmann.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Regen, Regen, Regen. Für die heutige geplante Wanderung zum Kärlingerhaus hinter dem Königsee war der Wetterbericht nicht berauschend. Doch die Hütte war reserviert und immerhin der morgige Tag versprach Wetterbesserung.

Statt früh morgens, fuhren Emilia und ich erst am Mittag nach Schönau am Königsee. Eigentlich wollten wir zu viert mit Tanja und Luca hinwandern. Doch Tanjas Bänderriss war noch nicht geheilt und so starteten nur Emilia und ich.

Auf dem Weg zur Grünsteinspitze
Auf dem Weg zur Grünsteinspitze

Als wir am grossen Parkplatz ankamen, regnete es immer noch in Strömen. Doch das half nichts, wir mussten nun los. Trotz des schlechten Wetters waren viele Touristen unterwegs. Eingepackt in Regenklamotten marschierten wir los in Richtung Seeufer.

Als wir am grossen Parkplatz ankamen, regnete es immer noch in Strömen. Doch das half nichts, wir mussten nun los. Trotz des schlechten Wetters waren viele Touristen unterwegs. Eingepackt in Regenklamotten marschierten wir los in Richtung Seeufer.

Pflatsch, pflatsch...
Pflatsch, pflatsch...

Entsprechend gross war die Enttäuschung. Wir wollten jedoch unbedingt Wandern und so hielten wir Ausschau nach alternativen Tagesausflugszielen. Meine Idee war es, mit Emilia zur Grünsteinhütte aufzusteigen. Das waren doch etwa 800 Höhenmeter und würde sich als Training gut eignen. Auf dem Weg dahin fiel mir auf, dass die Kührointhütte gar nicht so weit weg war und wir evtl. dort noch zwei freie Matratzen für die Nacht bekommen könnten.

Verpflegung unterwegs. Einen Unterstand suchten wir vergebens...
Verpflegung unterwegs. Einen Unterstand suchten wir vergebens...

Ich rief Tanja an, mit der Bitte, sie solle doch abklären ob wir evtl. da nächtigen könnten. Nach einigen Minuten kam bereits das SMS, dass zwei Schlafplätze für uns reserviert waren. Zu unserer grossen Freude wurde doch noch was aus der geplanten Hüttenübernachtung.

Ankunft bei der Hütte.
Ankunft bei der Hütte.

Doch erst mussten wir die vor uns liegenden rund 1000 Höhenmeter erst hinter uns bringen. Emilia stieg fleissig vor. Ihr machte der Regen gar nichts aus. Eingepackt in der vollen Regenmontur war sie trocken und hatte keinen Rucksack zu tragen.

Nach zwei Stunden wanderten wir bereits oberhalb der „weissen Wand“. Nun ging es langsamer in Richtung Kühroint weiter. Es war Zeit für eine Verpflegungspause aber weit und breit kein Unterschlupf für eine Rast. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig, als bei Regen unter dem Regenschirm etwas zu Essen.

"My First Victorinox"
"My First Victorinox"

Pipi machen war auch immer eine Herausforderung. Da die Regenhose mit Hosenträger ausgezogen werden musste, war das bei Regen nicht immer einfach. Doch wir kamen Kühroint näher. Das letzte Stück ging es noch der Strasse entlang, bevor wir ganz überraschend die Alm erreichten.

In der Hüttenstube.
In der Hüttenstube.

In der Hütte brannte ein gemütliches Feuer im Kamin, welches eine warme Atmosphäre verbreitete. Wir zogen uns erst mal um und hingen unsere nassen Klamotten und Schuhe im Trocknungsraum auf. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mit Malen, Schwarzer Peter spielen, Tourenbuch schreiben (Emilia hat ein eigenes) und Kälber im Stall streicheln.

Unsere Betten für die Nacht.
Unsere Betten für die Nacht.

Das Abendessen war hervorragend. Es gab Geschnetzeltes mit Knödel und Salat. Nach dem Schokomuss gingen wir dann bald in unser 6er Zimmer, welches wir mit zwei weiteren Personen teilten.

Blick aus dem Fenster: Die schlafende Hexe im Abendrot.
Blick aus dem Fenster: Die schlafende Hexe im Abendrot.

Freitag, 01. August 2014

Bereits um 06:00 Uhr war Geläufe auf dem hölzernen Gang, wo sich links und rechts davon die Zimmer befanden. Die verschiedenen Räume waren nur durch dünne Holzwände getrennt. Man konnte jedes Wort der Nachbarn verstehen. Um 07:30 Uhr standen wir schliesslich auch auf und verköstigten uns am Frühstückstisch.

Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen.
Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen.

Während ich all unsere Sachen zusammenpackte, spielte Emilia im Stall nebenan mit den jungen Kühen. Es war ein Prachtwetter. Der gestrige Nebel und Regen war wie weggewischt. Nicht eine Wolke war am blauen Himmel zu erkennen. Der Wetterbericht stimmte also. Der gestrige, feuchte Aufstieg hatte sich gelohnt.

Der Wanderstock wird geschnitzt...
Der Wanderstock wird geschnitzt...

Um 09:00 Uhr liefen wir los. Bevor wir den Abstieg antraten, wollten wir noch den bekannten Aussichtspunkt Archenkanzel (1346m) besuchen. Heute war 1. August – der Nationalfeiertag der Schweiz – und da musste natürlich ein Foto mit Flagge her. Als Hintergrund diente uns niemand geringerer als Herr und Frau Watzmann.

...bevor es weitergeht.
...bevor es weitergeht.

Die Gegend war wunderschön. Dunkle Tannen standen auf saftigen, grünen Wiesen wo die Kühe grasten. Ringsum eine herrliche Bergkulisse. Eine Szenerie wie aus dem Alpenbilderbuch.

Der Archenkanzel war schnell erreicht. Wir waren ganz alleine dort. Die Tagesausflügler waren noch nicht so hoch gestiegen, würden uns beim Abstieg jedoch zu Haufen entgegenkommen. Wir staunten auf das dicke Nebelmeer, welches den Königsee verborg und aussah, als ob jemand das Tal mit Watte gefüllt hatte. Nach einem Foto, traten wir schliesslich den Abstieg an.

Beim Aussichtspunkt des Archenkanzels.
Beim Aussichtspunkt des Archenkanzels.

Damit wir nicht den gleichen Weg wie gestern benutzten, stiegen wir über die Klingeralm ab. Der Wanderweg da war eine breite Kiesstrasse, welche jedoch so steil gebaut war, dass man jeden Schritt abwägen musste. Nicht unbedingt ideal für Emilia. Trotzdem liefen wir die Strecke 30 Minuten unter der ausgeschriebenen Zeit hinunter.

Der Watzmann
Der Watzmann

In Schönau war noch immer ein wenig Hochwasser. Die Schiffe fuhren nur reduziert und baden konnten wir leider auch nicht! Doch bei einer guten Glace die Füsse ins Wasser strecken machte ebenso Freude!

Zurück in Schönau!
Zurück in Schönau!

Chapeau für Emilia, welche die angegebenen Wanderzeiten nie überzog und 900 Höhenmeter in weniger als zwei Stunden zurücklegte und – wichtig – auch Spass dabei hatte!

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