Plombergstein – Dschungelbuch
Eine einfache Mehrseilklettertour auf den Salzkammergutberg oberhalb des Wolfgangsees.
Dienstag, 31. Juli 2018
Was für ein Hitzesommer 2018. Zum Klettern einfach zu heiss. Ausgenommen man rafft sich auf und startet in den frühen Morgenstunden, wählt eine Nordwand oder reduziert die Tourenzeit auf einige Stunden.
Beim Durchblättern des Best-of-Kletterführers Salzburger- und Berchtesgadener Land wurde ich auf die Klettergebiete im Salzkammergut, östlich von Salzburg aufmerksam. Die Zustiegswege waren da mit 30 bis 60 Minuten moderat und es gab dort sogar dutzende von MSL-Routen. Dies u. a. erst noch in den unteren Schwierigkeitsgraden und mit der Option, nach dem Klettern in einem der zahlreichen Seen baden zu gehen.
Ich entschied mich mit Tanja dem Plombergstein oberhalb von Sankt Gilgen am Wolfgangsee einen Besuch abzustatten. Die meist sehr einfachen Mehrseillängenrouten befanden sich zudem oft im Schatten der Bäume. Also ideal für einen heissen Sommertag.
Den von den Kletterern bevorzugten Parkplatz gegenüber des Gasthofs Mühlradl fanden wir schnell. Von dort aus liefen wir der schmalen Teerstrasse entlang den tollen Häusern mit Blick auf den Wolfgangsee bis zur Wanderwegabzweigung und folgten dem Wanderweg 804.
Den Klettergarten des Alpenvereins passierten wir auf der Kiesstrasse, ehe wir etwa 500 Meter später die linke der zwei Abzweigungen wählten und zu den Felsblöcken unterhalb der Felswand aufstiegen. Hier deponierten wir unseren Rucksack und zogen das Klettermaterial an.
Wenige Höhenmeter später standen wir beim Einstieg in die Route Dschungelbuch, welche aus fünf Seillängen bestand: VI, IV, III, V, V+. Die schwierigste Seillänge stand also gleich am Anfang bevor. Danach war die Sache "gegessen" und nur noch Genuss.
Bestimmt gehört die Route Dschungelbuch nicht zu den herausfordernsten und schönsten Routen dieser Region, doch am heutigen Tag war sie genau die Richtige. Denn im Dschungel ist es ja stets grün und dank den grossen Blättern schattig. Da akzeptiert man auch mal eine Gehpassage und Grassbüschel, welche aus den riesigen Briefkästen des schroffen Kalksteins herauswachsen. Die Gegend hier erinnerte mich sehr an die Mehrseillängenrouten im Jura.
Ebenso wichtig für uns – und das gibt es im Jura leider nicht – war das anschliessende Baden im Wolfgangsee. So klar, fischreich und kühlend war das kühlende Nass.
Zu Mittag assen wir schliesslich etwas weiter östlich in der Ortschaft Abersee im Seehotel Huber. Der gemütliche und schattige Gasthofgarten kam wie gerufen, um den sportliche Vormittag ausklingen zu lassen.